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E-MTB Test 2024: Die elektronischen Überflieger im Praxistest

Text: Christian Penning | Foto: Christian Penning
21.03.2024
Leicht, agil und trotzdem kraftvoll genug. Die neueste Generation von E-Mountainbikes mit Leichtantrieben überzeugt selbst hartnäckige E-MTB-Skeptiker. Doch auch Power-Antriebe und grosse Akkus rocken. Vorhang auf. Das Redaktionsteam durfte im E-MTB Test 2024 die Highlights der Saison, auf den Traum-Trails in Finale Ligure testen.

So wurde getestet

Test ist nicht gleich Test. Einfach nur den ganzen Tag Trails fahren, klingt zwar wünschenswert, ist aber leider nur eine Fantasie. Es gehört doch einiges mehr dazu. Für den diesjährigen E-MTB Test haben wir Finale Ligure auserkoren – das Paradies für alle, die dem kalten Winter entfliehen wollen. Mit seinen unzähligen, abwechslungsreichen Trails die optimale Ausgangslage, um verschiedene Bikes auf Herz und Nieren zu testen. Unsere Testbasis war das «Casa Vacanze Sul Borgo» in Finalborgo und dank der vorfrühlingshaften Bedingungen im Januar konnten unsere Tester und Testerinnen die Vielseitigkeit der Bikes problemlos aufzeigen. In den lokalen Sektoren Feglino, Verezzi und Pietra Ligure testeten wir die Bikes sowohl auf flowigen Trails als auch auf harten, ruppigen Enduro-Strecken. 

Unser Testteam bestand aus erfahrenen Bikern und einer Bikerin mit unterschiedlichem Mountainbike-Background. Vor jeder Fahrt wurden die Fahrwerke individuell auf jeden Fahrer abgestimmt. Nach jeder der ausgedehnten Runden hielten alle ihre Eindrücke in einem Testbogen schriftlich fest, um die Ergebnisse dann in der Runde zu diskutieren und zu analysieren. Im Mittelpunkt stand weniger der Vergleich der Modelle untereinander. Ziel ist es vielmehr, eine möglichst treffende, individuelle Analyse der Fahreigenschaften jedes Modells zu erarbeiten.
Bevor es auf die Trails zum grossen E-MTB Test geht, müssen natürlich auch die Fahrwerke vorab abgestimmt werden.
Foto: Christian Penning
Wwei Mountainbiker stellen die Fahrwerke ihrer Bikes ein
Bevor es auf die Trails zum grossen E-MTB Test geht, müssen natürlich auch die Fahrwerke vorab abgestimmt werden.
Perfekte Testbedinungen für die Tester und Testerinnen auf den trockenen Trails in Finale Ligure.
Foto: Christian Penning
Drei Mounbiker und Mountainbikerinnen auf einem steinigen Trail.
Perfekte Testbedinungen für die Tester und Testerinnen auf den trockenen Trails in Finale Ligure.
Genau deshalb fährt man nach Finale: spassige Trails, gutes Wetter und die Möglichkeit, das gesamte Jahr biken zu können.
Foto: Christian Penning
Drei Mountainbiker und Mountainbikerinnen auf einem Trail mit Blick auf Finalborgo
Genau deshalb fährt man nach Finale: spassige Trails, gutes Wetter und die Möglichkeit, das gesamte Jahr biken zu können.

Leichte E-Bikes liegen im Trend

Noch mehr Power, noch schneller, noch weiter – es ist erst wenige Jahre her, da konnte man den Eindruck bekommen, dass E-Mountainbikes künftig zu leichten E-Motorrädern mutieren würden. Was in der Autobranche der PS-Fetischismus, war in der Bike-Branche der Drang zu stärkeren Drehmomenten mit brachialem Vortrieb, zu immer grösseren Reichweiten – auch wenn der Durchschnitt der E-Biker diese geballte Power auf Tour gar nicht voll ausnutzte. Selbst die Aufhebung des 25-km/h Limits wurde an Stammtischen diskutiert. Das Ganze hatte einen entscheidenden Nachteil. Die elektrisch angetriebenen Power-Bikes entwickelten sich zu aufgeblasenen Muskelprotzen. Leichtgewichte gab es so wenige wie Pilze im Wald in einem trocken und heissen Sommer.

Natürlich – viele Biker finden es angenehm, sich von einem kraftvollen Motor quasi den Berg hinauf shutteln zu lassen. Die Verkaufszahlen bestätigen das. Das von Bikes mit starkem Antrieb generierte Uphill-Flow-Gefühl zeigt Wirkung. Mittlerweile werden in der Schweiz annähernd genauso viele E-MTBS verkauft wie Mountainbikes ohne Motor. Der Mensch ist eben ein Faultier. Doch gerade weniger kräftige Fahrer und Fahrerinnen kritisieren das teils mühsame Handling von E-Mountainbikes, die deutlich über der Schallmauer der 20 Kilogramm liegen. Das fängt beim Hieven auf den Bike-Träger an und hört beim Stemmen über den Weidezaun auf der Alp noch lange nicht auf. Schwere E-MTBs erfordern auch beim Fahren Kraft. Auch wenn sie satt und sicher auf dem Trail liegen, kostet es einiges an Power und erfordert eine routinierte Fahrtechnik, sie auf verschlungenen oder fahrtechnisch anspruchsvollen Trails auf Linie zu halten, in die Kurve zu drücken und wieder aufzurichten. Nicht jedermanns Sache. Und schon gleich nicht jederfraus Ding. 

Mittlerweile gibt’s die Trendwende. E-MTBs unter 20 Kilogramm sind mittlerweile keine Rarität mehr. Dies zeigt den Wunsch: E-Mountainbikes sollen keine Motorräder sein. Gerade sportliche Rider wollen sich aktiv betätigen beim E-Mountainbiken, wenn auch ohne extreme Belastungsspitzen. Oder sie suchen selbst das Limit, wenn sie bergauf fahrtechnisch knifflige und steile Trails rocken, die ohne Motorunterstützung gar nicht fahrbar wären. Das Gefühl von «Ich bin erster» (am Gipfel) scheint nur einen Teil der E-Mountainbiker zu interessieren. Mehr und mehr scheinen E-MTBs, die sich leicht und agil manövrieren lassen, ein sehr erfolgversprechendes Konzept zu sein. Jedenfalls ist die Zahl der gewichtsreduzierten E-MTB-Modelle mit entsprechenden Light-Antrieben diese Saison nochmals deutlich angestiegen. Das spiegelt auch unser aktueller E-Mountainbike Test 2024 wider. Von sieben getesteten E-MTBs sind fünf mit Light-Antrieben ausgestattet. 

Drei verschiedene Light-Antriebe kommen bei den getesteten E-MTBs zum Einsatz. Der TQ HPR 50, der Fazua Ride 60 und der Bosch Performance SX. Jeder dieser Motoren hat seine eigene Charakteristik. Die wichtigsten Features dieser Antriebe haben wir weiter unten im Abschnitt «Die Motoren des E-MTB Tests 2024» zusammengestellt. Die E-Motoren sind teils so kompakt, dass die Bikes auf den ersten Blick kaum als E-MTBs erkennbar sind.

Wie die Hersteller Leichtantriebe definieren, geht mittlerweile ähnlich weit auseinander wie die Interpretation in der Einsatzbereiche, wo die Kategorien Trail-Bikes oder Enduro-Bikes längst miteinander verschmelzen. Die Bezeichnung «Minimal-Assist-Antrieb» gilt mittlerweile nicht mehr uneingeschränkt für alle Leichtbau-Motoren. Der in der vergangenen Saison vorgestellte Bosch Performance SX Motor ist von der Leistung her eher zwischen den herkömmlichen Minimal-Assist Leichtantrieben und herkömmlichen Full-Power E-Bike-Motoren wie dem Shimano EP8 oder dem Bosch Performance CX einzuordnen. Und auch der Fazua Ride 60 tendiert in diese Richtung.
Dank der lokalen Shuttles in Finale Ligure konnten viele Bikes in kurzer Zeit getestet werden.
E-MTB Test 2024: Die elektronischen Überflieger im Praxistest
Dank der lokalen Shuttles in Finale Ligure konnten viele Bikes in kurzer Zeit getestet werden.
Wer flowige Trails vor der Haustür hat und sein E-Fully genauso für längere Tagestouren nutzen möchte, sollte sich das Bergsrtom Flow 3 einmal genauer anschauen.
Foto: Christan Penning
Mountainbiker auf einem E-MTB Fully auf einem Singletrail.
Wer flowige Trails vor der Haustür hat und sein E-Fully genauso für längere Tagestouren nutzen möchte, sollte sich das Bergsrtom Flow 3 einmal genauer anschauen.

Der Gewichtsunterschied schrumpft: So leicht waren die E-MTBs im Test

Die Light-Antriebe sorgen nicht nur für einen sanfteren Vortrieb. Sie wirken sich auch auf die Fahreigenschaften aus. Das Handling der Light-E-MTBs nähert sich mehr und mehr dem von traditionellen Mountainbikes ohne Motor an. Der Gewichtsunterschied zwischen manchen Enduro-Bikes ohne Motor und Enduro-Bikes mit Light-Konzept beträgt mittlerweile nicht mehr als zwei, drei Kilogramm. Ein Musterbeispiel dafür ist in diesem Test das Scott Voltage eRide 900 Tuned. Es bleibt nicht nur deutlich unter der 20 Kilogramm Marke. Auch in puncto Design wirkt es beinahe wie ein herkömmliches Bike. Die Silhouette wirkt dem Push-Bike-Pendant Scott Genius sehr ähnlich. 

Fahreigenschaften, die denen nicht motorisierter Mountainbikes nahekommen, dazu ein satter Grip, Laufruhe und gute Traktion sind längst keine Seltenheit mehr bei leichten E-MTBs. Möglich machen das neben dem attraktiven Gewicht ein paar konstruktionstechnische Kniffe. Dämpferposition und Schwerpunkt liegen tief, nahe am Tretlager. Flache Lenkwinkel sorgen für Sicherheit ohne Angst vor Überschlägen auf steilen Abfahrten. Wie auch bei den nicht motorisierten Mountainbikes vermischen sich die Kategorien Trail und Enduro. Vielseitigkeit ist angesagt. Was nicht zuletzt auch die Antriebe widerspiegeln.

Mit 18,6 Kilogramm war das Superior iXF 9.2 das leichteste E-MTB mit Light-Antrieb im Test, das Bergstrom Flow 3 mit 20,9 Kilogramm das schwerste. Doch die Gewichtsangaben allein sind nur bedingt aussagekräftig. Denn die Bikes sind auf unterschiedliche Einsatzbereiche ausgelegt. So ist das Superior bevorzugt für weniger ruppiges Gelände gebaut. Die etwas schwereren Modelle von Scott und Santa Cruz dagegen schlagen sich auch auf harten Enduro-Strecken beachtlich. Dass 18 bis 19 Kilogramm noch nicht das Ende der Fahnenstange bei Leichtbau E-MTBs sind, zeigte bereits der BORN-Test vor zwei Jahren. Mit kostspieliger, leichter Ausstattung und einem kleinen Akku realisiert Custom-Bike-Spezialist Thömus Light-E-MTBs unter 15 Kilogramm. Allerdings zielt deren Einsatz dann eher auf XC-Strecken als auf raues, alpines Enduro-Gelände ab. Festzuhalten bleibt allerdings: Bei den getesteten Bikes handelte es sich überwiegend um sehr hochwertige Modelle. Bei Modellen mit günstigerer Ausstattung ist die 20-Kilogrammm-Marke immer noch eine nicht ganz einfach zu reissende Barriere. Für künftige Entwicklungen bleibt also immer noch Luft nach oben.

Das Gewicht der beiden Test-Bikes mit herkömmlichen, stärkeren Antrieben lag im gewohnten Durchschnitt. Das Flyer Uproc X (Bosch Performance CX Antrieb) bringt 23,7 Kilogramm auf die Waage, das E-Enduro Bixs Lane EX (Yamaha PW-X3 Antrieb) 23,9 Kilogramm.

Die E-Mountainbikes im Testfeld

Gregor Arndt, einer der Bike-Tester vor Ort, kümmert sich auch abseits der Trails ums Material.
Foto: Christian Penning
Ein Mountainbiker, wie er ein Bike reinigt.
Gregor Arndt, einer der Bike-Tester vor Ort, kümmert sich auch abseits der Trails ums Material.
Damit die Bikes auch für den nächsten Bike Test wieder vorzeigbar sind, hiess es nach den Tests: Take me to the bike wash
Foto: Christian Penning
Ein Mountainbike in Schaum gebadet.
Damit die Bikes auch für den nächsten Bike Test wieder vorzeigbar sind, hiess es nach den Tests: Take me to the bike wash

Der Mythos um den besten E-Bike Motor: Diese E-Bike Motoren waren im Test dabei

Welcher Motor der Beste ist, lässt sich pauschal schwer beurteilen. Wie so oft kommt es auf Einsatzbereich und persönliche Vorlieben und Erwartungshaltungen an. E-MTB-Motoren sind immer Teil einer Mensch-Maschine-Kombination. Das will heissen: Ein wichtiger Einflussfaktor ist immer auch der Fahrer. Nicht nur der Motor unterstützt den Piloten. Auch umgekehrt gilt: Der Input des Fahrers wirkt sich auf die Fahr-Performance aus. Ferner sollte der Motor auch zum Bike passen, in dem er steckt. Um den Vergleich zu erleichtern, haben wir die wichtigsten Daten der getesteten Antriebe zusammengestellt.

Bosch Performance SX

Testbike: Superior iXF 9.2, Bergstrom Flow 3
Charakter: Der Bosch Performance Line SX mag nicht der leichteste oder kompakteste Motor für E-Bikes sein. Dafür bietet er einen eindrucksvollen Kompromiss zwischen Full-Power-Motoren und Minimal-Assist-Antrieben. Er übertrifft in Sachen Leistung die Minimal-Assist-Motoren und kombiniert dies mit einem sehr natürlichen Fahrerlebnis. Bei einer hohen Trittfrequenz kann er im Uphill sogar mit den leistungsstärkeren Full-Power-Motoren wie dem Bosch Performance CX mithalten.

  • Gewicht: 2,0 kg
  • Drehmoment: 55 Nm
  • Akku: 400 Wh
  • Zusatzakku (Range Extender): 250 Wh (optional)
  • Leistung: 450 W (kurzfristige Maximalleistung 600 W)
  • Akkustik: leise

Fazua Ride 60

Testbike: Santa Cruz Heckler SL
Charakter: Der Fazua Ride 60 zählt zu den leistungsstärkeren Modellen in der Kategorie der Minimal-Assist-Motoren. Bei niedriger Trittfrequenz liefert er eine ähnliche Geschwindigkeit wie der Bosch Performance Line SX. Allerdings ist die Leistungsregulierung des leisen Antriebs im höchsten Unterstützungsmodus weniger feinfühlig. Das Fahrgefühl ist daher einen Tick weniger harmonisch. Der Akku ist für einen Leichtantrieb relativ gross. Der Ride 60 bietet daher eine attraktive Reichweite.

  • Gewicht: 1,9 kg
  • Drehmoment: 60 Nm
  • Akku: 430 Wh
  • Zusatzakku (Range Extender): 210 Wh (optional)
  • Leistung: 450 W
  • Akkustik: sehr leise

TQ HPR 50

Testbike: Scott Voltage eRide 900 Tuned, Mondraker Neat R
Charakteristik: Der TQ HPR 50 Motor zeichnet sich bergab und auf flachen Strecken durch ein Fahrgefühl aus, das stark an Mountainbikes ohne Motor erinnert. Im Vergleich zu anderen Leichtantrieben, wie dem Fazua Ride 60 und dem Bosch Performance Line SX, verlangt er vom Fahrer bergauf einen höheren Leistungs-Input. Am besten und harmonischsten funktioniert er in höheren Trittfrequenzbereichen. Auch wenn er nicht zu den stärksten zählt, lassen sich mit ihm auch steile Anstiege bewältigen.

  • Gewicht: 1,85 kg
  • Drehmoment: 50 Nm
  • Akku: 360 Wh
  • Zusatzakku (Range Extender): 160 Wh
  • Leistung: 300 W
  • Akustik: extrem leise

Bosch Performance CX

Testbike: Flyer Uproc X 8.70
Charakter: Auch wenn es stärkere Antriebe gibt – der Bosch Performance Line CX hat sich aus gutem Grund als Marktführer etabliert. Das liegt an seiner Vielseitigkeit und der ausgewogenen, intuitiven Unterstützung. Egal ob entspannte Touren oder anspruchsvolle Enduro-Einsätze – der Bosch CX ist längst ein Klassiker mit kraftvoller Beschleunigung.

  • Gewicht: 2,9 kg
  • Drehmoment: 85 Nm
  • Akku: 750 Wh
  • Zusatzakku (Range Extender): 250 Wh (optional)
  • Dauerleistung: 250 W (maximal 600 W)
  • Akustik: mittlere Lautstärke

Yamaha PW-X3

Testbike: Bixs Lane EX
Charakter: Der Yamaha PW-X3 liegt mit einem Drehmoment von 85 Nm auf einer Höhe mit dem Bosch CX Antrieb. Allerdings ist die Kraftentfaltung weniger gleichmässig und natürlich. 
Der PW-X3 bietet viel Schub, den er insbesondere in der höchsten Unterstützungsstufe gerne abrupt freisetzt. Auf fahrtechnisch anspruchsvollen Singletrails sind eine routinierte Fahrtechnik und ein sensibler Umgang mit dem Druck aufs Pedal nötig, um in kniffligen Fahrsituationen die Kontrolle zu behalten.

  • Gewicht: 2,75 kg
  • Drehmoment: 85 Nm
  • Akku: 630 Wh
  • Zusatzakku (Range Extender): 360 Wh (optional)
  • Dauerleistung: 250 W
  • Akustik: mittlere Lautstärke
Die Frühlingshaften Figuren in Finale Ligure beim E-MTB Test 2024 sind eine willkommene Abwechslung zu den schneebedeckten Bergen.
Foto: Christian Penning
Ein Mountainbiker auf einem E-Bike.
Die Frühlingshaften Figuren in Finale Ligure beim E-MTB Test 2024 sind eine willkommene Abwechslung zu den schneebedeckten Bergen.
Konzentration auf und neben dem Bike, wenn es um das Auswerten der Testergebnisse geht.
Foto: Christian Penning
Ein Mountainbiker mit Helm.
Konzentration auf und neben dem Bike, wenn es um das Auswerten der Testergebnisse geht.
E-Bikes sind schwer, fahren nur geradeaus und es fehlt ihnen die Leichtigkeit... Die Antwort darauf gibt Carlos, einer der Tester, mit nur einem Bild.
Foto: Christian Penning
Mountainbiker auf einem Trail
E-Bikes sind schwer, fahren nur geradeaus und es fehlt ihnen die Leichtigkeit... Die Antwort darauf gibt Carlos, einer der Tester, mit nur einem Bild.

Overall Performance und Fazit

Im Gegensatz zu den ersten Light E-MTBs vor wenigen Jahren, deren Fahrwerke im rauen Gelände teils noch nicht recht überzeugten, machten die aktuellen Testkandidaten einen ausgereiften Eindruck. Auch auf ruppigen, felsigen Strecken in Finale Ligure lieferten die Light E-MTBs eine gute bis überzeugende Vorstellung ab. Das Mondraker Neat R, Scott Voltage eRide 900 Tuned und das Santa Cruz Heckler SL imponierten auf den Downhills mit mehr als respektablen Enduro-Qualitäten. Das Bergstrom Flow 3 überzeugte auf flowigen Trails. Und das Superior iXF 9.2 überraschte mit lediglich 120 Millimeter Federweg auch auf fahrtechnisch anspruchsvollen Passagen positiv. Preislich liegen die Light-E-MTBs in etwa auf dem gleichen Niveau wie E-MTBs mit kräftigeren Antrieben. Leichtbau war schliesslich noch nie ein günstiger Spass. Neben den leichten Motoren sind leichte und gleichzeitig stabile Komponenten gefragt. Die kosten eben.

Immer mehr Hersteller springen auf den Trend Light-E-MTBs auf. Das beflügelt die Innovationskraft und verbessert die Fahrwerke. Mittlerweile hat sich die Light-Klasse als attraktive Alternative zu den herkömmlichen vortriebs- und reichweitenstarken E-Mountainbikes etabliert. In puncto Fahreigenschaften überzeugen die Leichtgewichte durch die Bank. Damit werden E-MTBs auch für Biker interessant, die E-Antrieben aus Gewichtsgründen und wegen des kraftintensiveren Handlings bislang skeptisch gegenüberstanden. Tatsächlich können Light-E-MTBs für einen grossen Teil der Zielgruppe mittlerweile die besseren E-Mountainbikes sein. Damit sind die Leichtgewichte mit sanfter Motorunterstützung ein echter Game-Changer – zumindest dann, wenn man nicht auf Teufel komm raus der erste am Gipfel sein will. Eine Klasse, die das Zeug dazu hat, das Mountainbiken nachhaltig zu verändern.

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