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Im Test: Mondraker Neat R

Text: Christian Penning | Foto: Christian Penning
26.03.2024
Mit einem neuen, schlanken Rahmen startet Grafity-Experte Mondraker mit dem Neat R nun auch bei den Light-E-Mountainbikes durch. Im Rahmen unseres Tests «E-MTB-Test 2024: Die elektronischen Überflieger im Praxistest» durften wir das Fully über die Trails in Finale scheuchen. Das Neat R soll auch auf anspruchsvollen Abfahrten kicken. Grund Genug, das Mondraker Neat R im Test auf die Probe zu stellen.                                                      

Dass Mondraker CEO Miguel Pina einst selbst Downhill-Racer war, merkt man den Rahmen des neuen Neat R immer noch an. Gravity Biking steckt tief in der DNA der spanischen Radmarke – und das soll auch bei der neuen Linie leichter E-Mountainbikes kein Nachteil sein. Trotz des Downhill-Erbes sind Mondraker Bikes alles andere als wuchtige Bomber. Das nagelneue Neat definiert eine neue Formensprache bei den Spaniern. Wie das nicht motorisierte Foxy und auch das erfolgreiche XC-Modell F-Podium zeigen, beherrschen die Designer aus Elche in der Nähe von Alicante an der Costa Brava längst auch schlanke Shapes. Die Macher von Mondraker sehen das Neat als neue Generation von E-MTBs. Besondere Merkmale: leicht, schnell und viel Fahrspass. Und genau diese Werte wollten wir in unserem E-MTB Test prüfen.

Downhill: Das Mondraker Neat R auf dem Prüfstand

Kernstück ist der edel und in der Seitenansicht beinahe filigran wirkende 2300 Gramm leichte Carbon-Rahmen. Am Heck arbeitet ein Fox Float X Perfomance EVOL Dämpfer. Er generiert 150 Millimeter Federweg. Zehn Millimeter mehr liefert die Fox 36 29 Float Grip EVOL Performance Federgabel. Wie üblich, kommt auch beim Neat die Forward Geometrie mit langem Oberrohr, langem Radstand und ultrakurzem Vorbau zum Einsatz. Sie sorgt in Kombination mit dem steifen Rahmen für ein sehr direktes und präzises Lenkverhalten und hohe Laufruhe bei schnellem Tempo. Um das Bike trotzdem wendig zu halten, sind die Kettenstreben relativ kurz. Der Lenkwinkel ist mit 64,5 Grad flach und unterstreicht das Downhill-Potenzial. Auf den ersten Blick fast übersehen könnte man den enorm kompakten HPR50 Antrieb von TQ. Er fügt sich elegant und unauffällig in den Tretlagerbereich ein. Genauso dezent ist der Sound des Motors – man  hört fast nichts. Auch wenn der TQ nicht zu den leistungsstärksten Light-Antrieben zählt, bietet er genügend Unterstützung, um auch steile Rampen zu meistern. Dabei sind drei Unterstützungsstufen wählbar. Fein: bei aktivierter Schiebehilfe drehen sich die Kurbeln nicht. Mit einem verriegelbaren magnetischen Fidlock System lässt sich optional ein 160 Wh Range Extender (660 CHF Aufpreis) an der Flaschenhalterposition am Unterrohr befestigen. Das ermöglicht zusätzlich zum herausnehmbaren 360 Wh Akku 50 Prozent mehr Reichweite. Erwähnenswert ist auch die TQ-App. Ohne langwierige Registrierung ist sie sofort nach dem Download aufs Smartphone einsatzbereit. Mit ihr lässt sich nicht nur die Unterstützung und die Pedal-Reaktion einstellen. Sie bietet noch zahllose weitere individuelle Konfigurationsmöglichkeiten.
Zielstrebig und gradlinig im Downhill? Genau das, was das Mondraker neat R im Test bewiesen hat.
Im Test: Mondraker Neat R
Zielstrebig und gradlinig im Downhill? Genau das, was das Mondraker neat R im Test bewiesen hat.
Dank des langes Radstands in Kombination mit der kurzen kettenstrebe konnte das Mondraker Neat auch im test beweisen, dass Laufruhe und Wendigkeit durchaus Kombination an Fahreigenschaften, die im Rahmen des Möglichen liegt.
Foto: Christian Penning
Eine Mountainbikerin auf einem E-Bike
Dank des langes Radstands in Kombination mit der kurzen kettenstrebe konnte das Mondraker Neat auch im test beweisen, dass Laufruhe und Wendigkeit durchaus Kombination an Fahreigenschaften, die im Rahmen des Möglichen liegt.

Quirliges Spielzeug

Doch genug der Theorie. Im Sattel des Neat fühlten sich alle Tester und Testerinnen auf Anhieb wohl. Auch wenn es nicht zu den superleichten Light-E-Bikes zählt, macht sich sofort der Drang zum Spielen bemerkbar. So schlank wie das Bike aussieht, so quirlig lässt sich das Mondraker Neat R im Test bewegen. Dabei gelingen alle Manöver extrem präsize. Lediglich bei sehr technischen, langsamen Passagen benötigt das Bike einen aktiven Impuls, um Kurven einzuleiten. Trotz des schlanken Rahmens knackt und knarzt nichts. Das Bike wirkt sehr robust. Auf den Enduro-Trails in Finale Ligure war das Mondraker Neat R voll in seinem Element. Wie auf Schienen hält es im Test die Spur. Wenn es schnell und ruppig wird, vermittelt es nicht zuletzt dank des sensiblen, aber nicht zu fluffigen Fahrwerks viel Sicherheit. Mit den SRAM G2 R Bremsen mit 200-Millimeter-Scheiben hat man das Bike auch bei Vollgas-Ritten jederzeit im Griff. Damit steht dem angestrebten Fahrspass nichts mehr im Wege.
Entspannt und leise bergauf, bergab mit einem beeindruckend ausgeglichenen Fahrwerk. Das Mondraker Neat R präsentierte sich in unserem Test von seiner besten Seite.
Foto: Christian Penning
Eine Mountanbikerin auf einem E-Bike.
Entspannt und leise bergauf, bergab mit einem beeindruckend ausgeglichenen Fahrwerk. Das Mondraker Neat R präsentierte sich in unserem Test von seiner besten Seite.

Fazit

So wünscht man sich ein E-Bike: entspannt und leise flüsternd bergauf, bergab mit einem beeindruckend ausgeglichenen Fahrwerk, das auch mit ausgewachsenen, schwereren Enduro-Maschinen mithalten kann. Wer sich ein ähnliches Fahrverhalten wünscht, sollte auch einmal ein Blick auf das Santa Cruz HecklerSL GX AXS werfen, welches wir in unsrem Test in Finale dabeihatten.
Im Test: Mondraker Neat R
«Das Mondraker Neat hat mich auf flowigen Trails mit Sprüngen im Test ebenso überzeugt wie in schnellen, ruppigen Enduro-Passagen. Der Hinterbau arbeitet sensibel, rollt geschmeidig über Hindernisse. An steilen Rampen musste ich das Gewicht aktiv nach vorne verlagern, um das Vorderrad am Boden zu halten.»
Im Test: Mondraker Neat R
Spezifikationen
Preis8 CHF
GrössenS,M,L,XL
MaterialCarbon
MotorTQ HPR-50
AkkuTQ HPR-50; 360 Wh
FedergabelFox 36 Float X Performance
DämpferFox Float X Performance
SchaltungSram GX Eagle, 12-fach
SchalthebelSram NX Eagle
KurbelE*thirteen e*Spec Plus
BremsenSram G2 R
LaufräderMavic E-Crossride, 30 mm Innenweite
ReifenMaxxis Miniion WT 3C MaxxTerra Exo+: vo: DHF 29x2,5"; hi: DHR II 29x2,4"
LenkerOnoff Krypton 1.0 800 mm, 25 mm Rise
VorbauOnoff Krypton FG 30 mm
Stütze
Sattel
Websitehttps://mondraker.com/at/de/home-de
Geometrie & Daten  (Grösse L)
1 Lenkwinkel65°
2 Sitzwinkel77°
3 Kettenstrebe450  mm
4 Radstand1270  mm
5 Tretlager Höhe350  mm
6 Sitzstrebe450  mm
7 Oberrohr (horiz.)640  mm
8 Steuerrohr130  mm
9 Reach495  mm
10 Stack642  mm
Federweg vorn160  mm
Federweg hinten150  mm
Gewicht18.9  kg

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