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Auf ein Wort mit Lukas Dennda

06.03.2025
2025 wird das Jahr der UCI Mountainbike-Weltmeisterschaften im Wallis. BORN hat den E-MTB Rennfahrer Lukas Denda aus Brig im Kurzinterview. Der aufstrebende Racer zeigt Ambitionen, um ganz vorne mitzumischen. 

BORN: Lukas, skizzierst du uns deine Velowurzeln?

Aufgewachsen bin ich in Brig im Wallis. Mit meiner Familie, allesamt Velofans, lernte ich früh die Trails rund um mein Zuhause kennen. Freilich war ich mir damals noch nicht bewusst um die Qualität der Optionen. Vermutlich legte aber genau diese Trailqualität den Grundstein für meine Freude am Biken. Sozusagen «Ins Herz gemeisselt».

BORN: Du bist heute E-MTB Rennfahrer und mischt im Weltcup mit. Dafür braucht es Grundlagen.

Gefördert wurden wir Youngsters im Jens Blatter Racing Team. Dort erfuhren wir früh professionelle Trainings. Bereits als U9 Fahrer stand ich an der Startlinie. Dabei durften wir auf der ganzen Velo-Bandbreite spielen. Quer, Strasse, Bahn und MTB. Erst als ich in die U17 Nationalmannschaft berufen wurde, erfolgte die Spezialisierung auf das MTB.
Auf ein Wort mit Lukas Dennda
Bergstrom-Bike und Bosch-Power: Auf seinem Schweizer E-MTB setzt Lukas Dennda auf verlässliches Material – ein Erfolgsfaktor im Worldcup.

BORN: Seit wann fühlt sich Velofahren für dich nach «Beruf» und nicht nur nach Berufung an?

Den Leistungssportgedanken pflege ich bereits lange. Trotzdem erinnere ich mich vordergründig an Spass, bis ich 19jährig war. Seither (Anm. der Redaktion: Lukas ist jetzt 24 Jahre alt) hat sich mein Trainingsvolumen deutlich gesteigert.

BORN: Und das bedeutet?

Der E-MTB Sektor ist sich stetig am Professionalisieren. Eine reine Profikarriere und Lohnzahlung liegen aber in der Sparte trotzdem nicht drin. So verdiene ich mein Geld als Lokführer bei der SBB in einem 80% Pensum. Im letzten Jahr absolvierte ich rund 650 Trainingsstunden. Verteilt auf Kraft, Koordination und Velofahren. Von den 15`000 KM absolviere ich rund 10`000 KM auf dem Rennvelo. Das ist nicht immer nur Spass. Aber was will man machen, wenn das Feuer in einem brennt?
Auf ein Wort mit Lukas Dennda
Training, Job, Rennkalender: E-MTB-Profi und Lokführer Lukas Dennda jongliert Sport und Beruf – mit klarem Fokus auf die Weltmeisterschaft.

BORN: Findest du bei dem Pensum Zeit um an anderen Attributen wie zum Beispiel den Tanzschritt zu feilen?

Es wäre gut würde ich mir mal Zeit nehmen, um an meinem Tanzschritt zu feilen. In einer Schublade liegt schon länger ein Gutschein meiner Eltern. Die Hoffnung mich auch noch für etwas Anderes zu begeistern als das Rad stirbt zuletzt (schmunzelt).

BORN: Hast du Partner auf deinem Weg zur Heim-WM?

Mein enger Freund Joris Ryf, ebenso E-MTB Profi, brachte den Stein 2023 ins Rollen. Seinerzeit erfolgte mein Wechsel aufs E-MTB und ich fand Unterschlupf im Team von Bergstrom. Ich rannte dort offene Türen ein und fuhr auf dem Material an meinem zweiten Worldcup-Race überraschend gleich auf Platz sechs. Seither arbeite ich sehr eng mit Bergstrom zusammen, um mit meinem Bike möglichst schnell und Effizient an der Starlinie zu stehen.

BORN: Kommen wir auf die Komponente «Material» zu sprechen.

Als Bosch-Athlet darf ich mich auf grosse Ingenieurskunst im Motorenbau verlassen. Die Entwicklung in den letzten Jahren war enorm. Bosch garantiert mir die Zuverlässigkeit, die ich brauche, um mich auf voll auf mich konzentrieren zu können.
Auf ein Wort mit Lukas Dennda
Sein erstes Worldcup-Podium feiert Lukas im September 2024 – und das ausgerechnet gemeinsam mit seinem engen Freund Joris Ryf.

BORN: Wo liegen deiner Meinung nach die Meilensteine der Entwicklung?

Mit dem neuen CX-Motor kamen eine noch bessere und intuitivere Fahrdynamik und Effizienz ins System. Das merke ich in jedem Anstieg. Noch mehr Wattstunden bei einer Akku-Gewichtsersparnis von über einem Kilo sind Faktoren, die mein Bike leichter, schneller und noch konkurrenzfähiger machen.  

BORN: Wie formulierst du demnach die Formel?

Matchentscheidend ist Leistung x Gewicht x spezifische Fahrtechnik. Wir kennen das auch aus anderen Sportarten. Der aktuelle Weltmeister wiegt gerade mal 58 KG. Auch ich kann vorne mitfahren. Aber es gilt weiter an der Fahrtechnik zu feilen um effizienter als andere mit meinem Sportgerät zu sein. Es ist eine Symbiose, die der Mensch und Gerät eingehen, um Kraft in Vorwärtsbewegung zu verwandeln.
Auf ein Wort mit Lukas Dennda
Lukas Dennda auf dem Weg zur Heim-WM: Der 24-Jährige aus Brig will beim Saison-Highlight im Wallis ganz vorne mitmischen.

BORN: Am 4. September ist dein Tag X an der UCI E-MTB WM in Bellwald. Kennst du jeden Stein dort?

Die WM hier in meiner Heimat zu haben ist sehr speziell. Natürlich erhoffe ich mir einen Heimvorteil. Der Start erfolgt rund 20 Minuten von meinem Zuhause. Ich werde vorbereitet kommen!

BORN: Was erwartest du dir?

Realistisch ist ein Top 5 Resultat. Wie immer müssen alle Puzzleteile zusammenpassen für mehr. Nebst dem Rang würde ich mich gerne auch als Athlet weiter positionieren. Ich sehe mich als Botschafter für das E-MTB Racing und hoffe, dass auch die UCI sowie der Nationale Verband die Potentiale erkennt, um das E-MTB Racing auf das gleiche Niveau zu hieven wie die anderen geförderten Radsportarten.

BORN: Lässt du uns zum Schluss dein Motto wissen?

Ride On!
BORN wünscht Lukas nur das Beste für die kommenden Saisonen und speziell für den Auftritt an der WM.


www.instagram.com/lukas.dennda

www.lukasdennda.ch

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