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Universal Enduro: Das Transalpes C2 Enduro im Test

Text: Christian Penning | Foto: Christian Penning
16.04.2024
Mit dem Transalpes C2 im Test stellt die Schweizer Schmiede ein Enduro an die Startlinie, das mehr drauf hat, als nur harte Downhill-Trails zu meistern. Trotz 160 Millimeter Federweg überzeugt das individuell konfigurierbare Velo auch auf langen Anstiegen, wie wir in Finale Ligure beim «MTB-Test 2024: Die besten Fullys für die Bike-Saison» feststellen durften.

Trail-Bike-, Enduro-Bike, … Bike-Kategorien sind sicher nützlich, um die Fahreigenschaften und das Potenzial von Mountainbikes einzuordnen. Doch Bikes A) in die Trail- oder B) Enduro-Schublade zu schieben, ist in vielen Fällen eine zu einfache Lösung, die dem individuellen Charakter des Bikes nicht gerecht wird. Genau das trifft auch auf das Transalpes C2 Enduro zu. Auch wenn man das Transalpes mit 145 Millimeter Federweg am Heck und 160 Millimeter an der Gabel mehr oder weniger automatisch in Schublade B packt, zeigt der Test auf den Trails in Finale Ligure: Dieses Bike kann mehr.

Starkes Fahrwerk, attraktives Gewicht

«Wer bin ich, und wenn ja, wie viele?» Der Bestsellertitel des Buches von Philosoph Richard David Precht umschreibt die Eigenschaften des Transalpes C2 Enduro ziemlich genau. Das potente Fahrwerk, dazu die edle (oder böse?) carbon raw Optik lassen vermuten, dass das Bike in erster Linie auf steilen, harten Enduro-Trails mit fetten Felsen, Wurzeln und verblockten Passagen zu Hause ist. In der Tat trifft das zu. Dieses Bike zieht seinen Piloten geradezu bergab – wie an der Schnur gezogen. Spurtreu hält es die Linie. Das Fahrwerk mit RockShox Lyrik Select+ Gabel und RockShox Super Deluxe Select+ Dämpfer bügelt weg, was weggebügelt werden muss. Dabei ist es straff genug, um nicht nur passiv über Hindernisse zu rollen, sondern aktiv die Linie zu bestimmen und sich zwischendurch auch mal in die Luft zu katapultieren. Das C2 Enduro lädt ein zum Spielen, ist wendig und entpuppt sich auf mäandernden Singletrails als Slalomkünstler. Das liegt nicht nur an der ausgewogenen Geometrie und den kurzen Kettenstreben. Auch das Gewicht macht das C2 Enduro leichtgängig. 13,6 Kilo zeigt die Waage an. Das kann sich für ein Bike dieser Federwegsklasse mehr als sehen lassen. Gut punkten kann das Enduro der Schweizer Bike-Manufaktur damit auch auf Uphill-Trails. Die angenehm sportliche Fahrposition erlaubt bergauf ein sehr effizientes Pedalieren. Den Rest erledigen die enorm leichten und stabilen Hoops Carbon-Laufräder. Die zu beschleunigende Masse ist gering. Entsprechend quittiert das Bike jeden Antritt mit beeindruckendem Vortrieb.
Im Test auf den Trails in Finale Ligure konnte das Transalpes C2 Enduro beweisen, dass jedes Terrain meistern kann und sich hinter keinem Enduro verstecken muss.
Foto: Christian Penning
Ein Mountainbiker auf einem Trail.
Im Test auf den Trails in Finale Ligure konnte das Transalpes C2 Enduro beweisen, dass jedes Terrain meistern kann und sich hinter keinem Enduro verstecken muss.

Individueller Aufbau

Die Schweizer Bike-Manufaktur Transalpes feiert dieses Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum. Die Erfahrungen aus zwei Jahrzehnten fliessen nicht zuletzt in die detaillierten Auswahlmöglichkeiten des Transalpes Bike-Konfigurators ein. Das getestete Bike mit vielen High-End-Teilen, wie den Carbon-Laufrädern, Industry 9 Hydra Nabe, komplettem Shimano XT Antrieb, Shimano XT 4-Kolben-Bremsen und Onza Aquila-Bereifung, stellt lediglich eine Möglichkeit von vielen dar. In der günstigsten Ausstattungsvariante ist das C2 Enduro für 5950 CHF erhältlich. Neben zwei Standardfarben und zwei Carbon-Optiken ist es auch möglich, sich sein Traum-Transalpes in der persönlichen Lieblingsfarbe lackieren zu lassen (Aufpreis ab 390 CHF). Und bei handgebauten Laufrädern kann man selbst die Farbe der Speichennippel auswählen. Zur Wahl stehen zehn verschiedene Farben. Mit der Wahl von Federgabel und Dämpfer schliesslich hat man es selbst in der Hand, ob man das C2 etwas mehr Richtung Trail oder in Richtung Vollgas-Enduro trimmen will.

Fazit

Schlanke Optik, potentes Fahrwerk und ordentlich Vortrieb – das gewichtsoptimierte C2 Enduro kann beides – Trails bergab ballern und lange alpine Bike-Abenteuer bestreiten. Falls noch eine Alternative zum Transalpes-Allrounder gewünscht ist, können wir das Orbea Occam SL M10 empfehlen, welches wir in Finale Ligure ebenfalls testen durften.
Universal Enduro: Das Transalpes C2 Enduro im Test
«Mir gefällt die Laufruhe des Transalpes C2 Enduro. Dank des attraktiven Gewichts und des schlanken, fast filigranen Designs macht das Bike auch bergauf Spass. Bergab war ich überrascht, wie viel Sicherheit das Bike bietet. Ein perfektes Bike für anspruchsvolle, ausgedehnte Touren – egal, ob ruppig oder flowig.»
Universal Enduro: Das Transalpes C2 Enduro im Test
Spezifikationen
Preis9130 CHF
GrössenS,M,L
MaterialCarbon
FedergabelRockShox Lyrik Select+
DämpferRockShox Super Deluxe Select+
SchaltungShimano XT, 12-fach
SchalthebelShimano Deore XT
KurbelShimano XT
BremsenShimano XT
LaufräderHoops 929 Carbon, Industry 9 Hydra Naben
ReifenOnza Aquila TRC 29x2.5"
LenkerKS Ether Carbon 810 mm, 20 mm Rise
VorbauIndustry 9 A35
StützeKind Shock LEV Integra 175 mm
SattelSelle Italia SLR Boost
Websitetransalpes.ch/
Geometrie & Daten  (Grösse M)
1 Lenkwinkel65,1°
2 Sitzwinkel76,3°
3 Kettenstrebe440  mm
4 Radstand1233  mm
5 Tretlager Höhe350  mm
6 Sitzstrebe410  mm
7 Oberrohr (horiz.)625  mm
8 Steuerrohr100  mm
9 Reach470  mm
10 Stack620  mm
Federweg vorn160  mm
Federweg hinten145  mm
Gewicht13.6  kg

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