Downcountry, olé!
Ein bisschen wie ein zum Angriff ansetzender Stier in der Arena wirkt das Mondraker F-Podium Carbon DC. Also Vorhang auf zur Attacke des Downcountry-Modells der Spanier, denen in den vergangenen Jahren viele erfolgreiche Würfe mit Enduro- und Downhill-Bikes gelungen sind.
Den meisten Spass bietet das F-Podium Carbon DC auf flowigen Trails oder nicht allzu groben Wurzel- und Waldtrails mit weichem Untergrund.
Dass man in Alicante nicht nur etwas von Stierkampf und hervorragenden Weinen versteht, sondern auch erlesene Mountainbikes produziert, ist inzwischen bekannt. Im Enduro- und Downhill-Bereich haben sich die Spanier längst einen Namen gemacht. Die für Mondraker typische Forward Geometrie mit langem Reach und kurzem Vorbau hat sich mittlerweile als Standard für Mountainbikes durchgesetzt und erlaubt bergab eine erhöhte Laufruhe und Fahrsicherheit. Und auch bergauf bietet sie Vorteile: Der Schwerpunkt wandert Richtung Vorderrad, so hält man auch auf steilen Passagen länger Bodenkontakt und kann das Bike besser kontrollieren. Die Rahmenbedingungen für ein Downcountry-Bike, das Uphill- und Downhill-Qualitäten gleichermassen bietet, stimmen also.
Mehr Allrounder als Racer
Eine «ultra agile XC Trail-Waffe» verspricht die Mondraker Website. Dazu haben die Entwickler den Carbonrahmen mit 100-Millimeter-Hinterbau mit einem RockShox SID Select+ RLR Debonair Dämpfer und einer 120 Millimeter RockShow SID Select RL 29 Gabel bestückt. In der getesteten Einstiegsversion DC gehört das F-Podium mit knapp unter 13 Kilogramm zu den schwereren Bikes im Testfeld. Das liegt auch an den im Mittelpreisbereich angesiedelten und deshalb nicht ultraleichten Komponenten: Alu-Lenker, Sram Level T Bremse, DT Swiss X1900 Alu-Felgen und den vergleichsweise schweren Pirelli Scorpion Reifen. In Serie ist das Bike allerdings mit den leichteren Maxxis Rekon Race Reifen ausgestattet.
Anders als die Zahlen der Geometrietabelle vermuten lassen, ist die Sitzposition des F-Podium DC eher aufrecht und trotz des langezogenen Oberrohrs (603 Millimeter bei Grösse Medium) nicht ultra aggressiv. Fahrer, die mit der Körpergrösse zwischen Medium und Large liegen, empfehlen wir vor dem Kauf eine Testfahrt. Der Schwerpunkt des Bikes liegt weit vorne – daran mussten sich die Testfahrer erst einmal gewöhnen. Der Vorteil ist, dass der Pilot dadurch selbst in steilen Passagen bergauf viel Druck aufs Vorderrad bekommt. Jedoch fehlte dem Bike gegenüber der hochpreisigen Konkurrenz am Berg etwas an Spritzigkeit.
Anders als die Zahlen der Geometrietabelle vermuten lassen, ist die Sitzposition des F-Podium DC eher aufrecht und trotz des langezogenen Oberrohrs (603 Millimeter bei Grösse Medium) nicht ultra aggressiv. Fahrer, die mit der Körpergrösse zwischen Medium und Large liegen, empfehlen wir vor dem Kauf eine Testfahrt. Der Schwerpunkt des Bikes liegt weit vorne – daran mussten sich die Testfahrer erst einmal gewöhnen. Der Vorteil ist, dass der Pilot dadurch selbst in steilen Passagen bergauf viel Druck aufs Vorderrad bekommt. Jedoch fehlte dem Bike gegenüber der hochpreisigen Konkurrenz am Berg etwas an Spritzigkeit.
STOPPER
Downcountry – das Beste aus beiden Welten. Für richtig schnelle Abfahrten könnten die Sram Level T Bremsen mit zwei Kolben noch etwas bissiger sein. Hinten ist das F-Podium Carbon DC mit einer 160-Millimeter-Bremsscheibe bestückt, vorne mit einer 180-Millimeter-Scheibe.
Downcountry – das Beste aus beiden Welten. Für richtig schnelle Abfahrten könnten die Sram Level T Bremsen mit zwei Kolben noch etwas bissiger sein. Hinten ist das F-Podium Carbon DC mit einer 160-Millimeter-Bremsscheibe bestückt, vorne mit einer 180-Millimeter-Scheibe.
VORTRIEB
Die Sram GX Eagle 1x12-Schaltung funktioniert reibungslos. In Kombination mit dem 34er-Kettenblatt generiert das F-Podium DC ordentlich Vortrieb.
Die Sram GX Eagle 1x12-Schaltung funktioniert reibungslos. In Kombination mit dem 34er-Kettenblatt generiert das F-Podium DC ordentlich Vortrieb.
Quirliger Wirbelwind
Auf verschlungenen und schnellen Trails präsentiert sich das Mondraker als wendiger Kurvenflitzer. In Sachen Agilität erfüllt das F-Podium DC also die Ankündigung des Herstellers voll und ganz. Der sportlich-straffe 100-Millimeter-Hinterbau mit antriebsneutralem Zero-Suspension-System lädt dazu ein, das Bike von einer Kurve in die nächste zu werfen. Nicht ganz so begeistert waren die Tester von der vergleichweise günstigen RockShox SID Select Federgabel. Bei schnellen Schlägen reagiert diese im Vergleich zum Hinterbau etwas träge. Roughe und verblockte Strecken sollte man nicht zu aggressiv angehen. Grossen Spass machen kurvige, flowige Trails mit schnellen Richtungswechseln. Hier schaltet das F-Podium Carbon DC auf Angriff – und der spanische Stier ist voll in seinem Element.
GUT SORTIERT
Trotz der vielen Züge für Bremsen, Schaltung, Dämpfer- und Gabel-Lockout sowie für die Bedienung der Sattelstütze macht das Cockpit am F-Podium einen aufgeräumten Eindruck. Am Oberrohr verschwinden die Kabel dezent im Rahmen.
Trotz der vielen Züge für Bremsen, Schaltung, Dämpfer- und Gabel-Lockout sowie für die Bedienung der Sattelstütze macht das Cockpit am F-Podium einen aufgeräumten Eindruck. Am Oberrohr verschwinden die Kabel dezent im Rahmen.
KLASSIKER
Kaum eine Gabel hat so Geschichte geschrieben wie die RockShox SID. Am F-Podium Carbon DC ist die Select RL 29 mit 120 Millimeter Federweg montiert. Der 110-Millimeter Boost-Standard sorgt für eine hohe Verwindungssteifigkeit. Die Gabel ist mit zweistufigem Remote-Lockout (open/lock) ausgestattet.
Kaum eine Gabel hat so Geschichte geschrieben wie die RockShox SID. Am F-Podium Carbon DC ist die Select RL 29 mit 120 Millimeter Federweg montiert. Der 110-Millimeter Boost-Standard sorgt für eine hohe Verwindungssteifigkeit. Die Gabel ist mit zweistufigem Remote-Lockout (open/lock) ausgestattet.
ZERO SUSPENSION SYSTEM
Mondrakers Zero Suspension System wurde entwickelt, um ein möglichst antriebsneutrales Federungssystem zu realisieren. Es basiert auf einem Dual Link Design, bei dem der Dämpfer von beiden Enden her komprimiert wird. Die Vorteile: effizientes Treten, kein Pedalrückschlag und kein Verhärten der Federung beim Bremsen. Zugleich wird der Bodenkontakt des Hinterrades maximiert, was für eine gute Kontrolle sorgt und die Fahrsicherheit verbessert.
Mondrakers Zero Suspension System wurde entwickelt, um ein möglichst antriebsneutrales Federungssystem zu realisieren. Es basiert auf einem Dual Link Design, bei dem der Dämpfer von beiden Enden her komprimiert wird. Die Vorteile: effizientes Treten, kein Pedalrückschlag und kein Verhärten der Federung beim Bremsen. Zugleich wird der Bodenkontakt des Hinterrades maximiert, was für eine gute Kontrolle sorgt und die Fahrsicherheit verbessert.
GREGOR ARNDT
Steht auf Enduro-Strecken und epische Touren
Steht auf Enduro-Strecken und epische Touren
«Das Mondraker F-Podium Carbon DC klettert ordentlich bergauf, ist aber keine XC-Rakete. Gut gefallen mir das agile und spielerische Fahrverhalten sowie die Wendigkeit des Bikes. Auf ruppigen Passagen arbeitet vor allem die Gabel etwas langsam. Wird es richtig rough, ist daher eine gute Linienwahl gefragt.»
Mondraker F-Podium Carbon DC
Spezifikationen
Preis | 6199 CHF |
Grössen | S,M,L,XL |
Material | Carbon |
Federgabel | RockShox SID Select RL 29 |
Dämpfer | RockShox SID Select+ RLR Debonait |
Schaltung | Sram GX Eagle, 1x12 |
Schalthebel | Sram GX Eagle |
Kurbel | Truvativ Stylo, 34T |
Bremsen | Sram Level T (180/160 mm) |
Laufräder | DTSwiss X1900 Spline 29 |
Reifen | Maxxis Rekon Race Exo, 29x2.35 |
Lenker | Onoff Sulfur 0.2, Alu, 50 mm |
Vorbau | MDK, 6061 T6 Alu, 50 mm |
Stütze | Onoff Pija (125 mm) |
Sattel | Fizik Antares R7 |
Website | www.mondraker.com |
Geometrie & Daten
(Grösse M)
1 Lenkwinkel | 66,8° |
2 Sitzwinkel | 75,1° |
3 Kettenstrebe | 432 mm |
4 Radstand | 1167 mm |
5 Tretlager Höhe | 337 mm |
6 Sitzstrebe | 420 mm |
7 Oberrohr (horiz.) | 603 mm |
8 Steuerrohr | 90 mm |
9 Reach | 450 mm |
10 Stack | 582 mm |
Federweg vorn | 120 mm |
Federweg hinten | 100 mm |
Gewicht | 12.97 kg |