Dass man zum spielerischen Fahren auf technischen Trails keine schweren Enduro-Maschinen braucht, beweist die junge Schweizer Bike-Marke Scor mit dem neuen Scor 2030 GX. Wir durften im «MTB-Test 2024: Die besten Fullys für die Bike-Saison» herausfinden, ob 120 mm Federweg für einen Spass-Bomber reichen und wie das Scor 2030 GX im Test auf den steinigen Trails in Finale abschneiden würde.
Die Federwegdaten lassen auf ein typisches Down-Country-Bike schliessen – 120 Millimeter Federweg am Heck, 140 an der Gabel. Doch ganz so einfach ist die Rechnung nicht. Wie schon beim Scor 4060 gehen die Entwickler aus dem Hause BMC auch beim Scor 2030 neue, kreative Wege. Wer von den Daten gar auf ein sehr braves Tourenbike schliesst, wird von der innovativen und kreativen Entwickler-Crew positiv enttäuscht. «Ich nenne das Scor 2030 mein Trail-BMX-Bike», sagt der verantwortliche Ingenieur Mariano Schoefer. «Ein Bike, das spritzig bergauf geht und bergab viel Pop bietet für spielerische Fahrweise und Tricks.» XC goes wild – so könnte man diesen Trend nennen –, eine Fusion aus Trail-Bike mit XC-Genen, gepfeffert mit einer Prise Enduro-Feeling.
Die Federwegdaten lassen auf ein typisches Down-Country-Bike schliessen – 120 Millimeter Federweg am Heck, 140 an der Gabel. Doch ganz so einfach ist die Rechnung nicht. Wie schon beim Scor 4060 gehen die Entwickler aus dem Hause BMC auch beim Scor 2030 neue, kreative Wege. Wer von den Daten gar auf ein sehr braves Tourenbike schliesst, wird von der innovativen und kreativen Entwickler-Crew positiv enttäuscht. «Ich nenne das Scor 2030 mein Trail-BMX-Bike», sagt der verantwortliche Ingenieur Mariano Schoefer. «Ein Bike, das spritzig bergauf geht und bergab viel Pop bietet für spielerische Fahrweise und Tricks.» XC goes wild – so könnte man diesen Trend nennen –, eine Fusion aus Trail-Bike mit XC-Genen, gepfeffert mit einer Prise Enduro-Feeling.
Overall Performance: Verspielte Trail-Maschine
Für Letzteres verantwortlich ist nicht zuletzt der 64,5 Grad flache Lenkwinkel. Wer überwiegend in weniger steilem Terrain unterwegs ist, kann den Lenkwinkel des 29-Zöllers durch Drehen der Steuersatzschale um ein Grad auf 65,5 Grad erhöhen. Dass den Vätern des Scor 2030 gute Abfahrtseigenschaften trotz des geringen Federwegs ein Anliegen waren, zeigt auch die tiefe Position des Dämpfers. Der damit tiefe Schwerpunkt sorgt bergab für Sicherheit und Stabilität. Die Fahrposition ist kompakt tief im Rahmen und nicht darüber – ein klarer Vorteil beim Tricksen, Springen und in ruppigen Passagen. Wobei wir auch schon beim nächsten Punkt wären. Das Scor 2030 mag es verspielt. Das straffe Fahrwerk bietet viel Pop. Wer gerne Luft unterm Reifen hat, wird mit diesem Bike keine Möglichkeit auslassen, an Wurzeln und Geländekanten abzuheben. Der progressiv abgestimmte Hinterbau sorgt dafür, dass das Bike mit RockShox Deluxe Ultimate Dämpfer und Pike Ultimate Gabel beim Absprung nicht im Federweg versackt. Das schützt bei der Landung vor Durchschlägen. In Kombination mit einem aktiven Fahrstil wird das Scor 2030 zum Katapult. Natürlich hat ein Bike mit 120 Millimeter Federweg in richtig hartem Gelände auch seine Grenzen, gerade wenn man versucht ist, das Tempo wegen des flachen Lenkwinkels hoch zu halten. Ideal fürs Tricksen und eine spielerische Fahrweise mit schnellen Richtungswechseln auf verschlungenen Trails sind die kurzen Kettenstreben. Die erfordern bergauf allerdings eine aktive Fahrweise mit Gewichtsverlagerung nach vorne, da sonst an steilen Rampen und Kanten das Vorderrad schon mal den Bodenkontakt verliert. Doch ansonsten erlauben die neutrale Fahrposition und die effektive Kraftübertragung durch den steilen Sitzwinkel beim Treten ein sehr zügiges Pedalieren. Bergsprints? Yes, auch die hat das 2030 drauf. Mit einem Lockout des Dämpfers lässt sich der Turbo zünden.
Christian Penning
Mit 120 mm Federweg am Heck, ist das Scor im Test zwar keine Enduro-Maschine fürs Grobe, bietet aber dennoch Potential, um sich auf Enduro-Strecken zu behaupten.
Christian Penning
Man sollte sich von 120 mm Federweg nicht täuschen lassen. Trotz des geringen Federwegs zeigte sich im MTB-Test, dass das Scot 2030 viel mehr ist als die Zahlen vermuten lassen.
Christian Penning
Im Test konnte das Scor 2030 GX beweisen, dass es an jeder Kante und Wurzel abziehen will.
Attraktives Gewicht: So leicht ist das Trailbike
Auch wenn geringes Gewicht in dieser Federwegklasse durchaus eine Rolle spielt, trimmt Scor das 2030 GX nicht zu radikal auf Leichtbau. Die Waage beim Test pendelte sich bei 13,6 Kilogramm ein. Im Rahmen einlaminierte Kabelkanäle kosten etwas Gewicht, erleichtern aber den Wechsel von Bremszügen und Co.. Die bissigen Sram Code RSC Bremsen mit 180-Millimeter-Bremsscheiben passen gut zum Setup. Wem das nicht genug Brems-Power ist, der kann eine 200-Millimeter-Scheibe nachrüsten. Genauso zuverlässig wie die Bremsen funktioniert Srams mechanische GX-Schaltung. Praktisch und leicht zu öffnen ist das Staufach im Unterrohr mit Befestigungsmöglichkeiten für einen Trinkflaschenhalter. So steht spielerischen Rides ohne Rucksack nichts mehr im Wege.
Fazit
Trail-Bikes neu interpretiert: Das Scor 2030 ist ein Bike, das bergauf und auf flowigen Trails das Tempo liebt, und das sich bergab als witziges Spielzeug für Könner entpuppt. Wer Alternativen sucht, sollte einen Blick auf das Pivot Switchblade oder das Orbea Occam werfen, die mit ein wenig mehr Federweg zwar weniger spritzig im Uphill sind aber dafür noch mehr Reserven im Downhill bieten.
«Ich fühlte mich auf den Test-Trails in Finale Ligure auf Anhieb wohl mit dem Scor 2030. Die Rahmengeometrie tendiert etwas Richtung Enduro. Das macht das Bike auch fit für steile und etwas ruppigere Passagen. Dabei gibt das Bike viel Feedback vom Untergrund. Ein tolles Teil für Biker, die eine verspielte Fahrweise lieben.»
Leichtes Spiel: Das Scor 2030 GX im Test
Spezifikationen
Preis | 6499 CHF |
Grössen | S,M,L,XL |
Material | Carbon |
Federgabel | RockShox Pike Ultimate RC2 |
Dämpfer | RockShox Deluxe Ultimate RCT |
Schaltung | Sram GX Eagle, 12-fach |
Schalthebel | Sram GX Eagle |
Kurbel | Sram X1 Eagle Carbon |
Bremsen | Sram Code RSC |
Laufräder | DT Swiss XM 1700 Spline TL, 30 mm Innenweite |
Reifen | v: Maxxis Dissector 29x2.4" 3C MaxxTerra Exo, h: Maxxis Rekon 29x2.4" 3C MaxxTerra Exo |
Lenker | Scor Carbon Bar 800 mm, 20 mm Rise |
Vorbau | Burgtec Enduro MK3 35 mm |
Stütze | Bikeyoke Divine 185 mm |
Sattel | WTB Silverado Medium Cromoly SL |
Website | scor-mtb.com/ |
Geometrie & Daten
(Grösse L)
1 Lenkwinkel | 64,5° |
2 Sitzwinkel | 77,8° |
3 Kettenstrebe | 432 mm |
4 Radstand | 1247 mm |
5 Tretlager Höhe | 332 mm |
6 Sitzstrebe | 440 mm |
7 Oberrohr (horiz.) | 650 mm |
8 Steuerrohr | 118 mm |
9 Reach | 497 mm |
10 Stack | 626 mm |
Federweg vorn | 140 mm |
Federweg hinten | 120 mm |
Gewicht | 13.7 kg |