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Im Test: Orbea Wild FS M-Team

Text: Christian Penning | Foto: Christian Penning
16.05.2023

Heissblütiger Racer

Fettes Fahrwerk, fetter Akku – Orbea schickt ein komplett neu überarbeitetes Wild auf die Trails. Und generiert mit hochwertiger Ausstattung und beeindruckender Abfahrts-Performance einen hohen Haben-will-Faktor.
Im Test: Orbea Wild FS M-Team
Vollgas bergab, Vollgas bergauf – mit dem neuen Orbea Wild rocken Könner auch härteste Trails und profitieren von einem straffen Sportfahrwerk mit hohen Reserven.
Was wäre, wenn man dem nach Siegerpodesten gierenden Traum-Enduro Rallon von Orbea einen Motor verpassen würde? Mit der Maxime, ein hochkarätiges Enduro-Bike mit Elektroantrieb auf die Laufräder zu stellen, hat die baskische Schmiede Orbea sein E-Enduro «Wild» komplett neu entwickelt. In Top-Ausstattung ist das Wild alles andere als ein schwerer Abfahrtsbolide. Gerade mal 20,9 Kilogramm soll es wiegen – allerdings in der Bestückung mit einem 625-Wh-Akku. Das Modell im BORN-Test war mit dem optional erhältlichen 750-Wh-Akku bestückt. Der treibt das Gewicht zusammen mit dem Bosch Performance CX Motor auf gewohnt sportliche 23 Kilogramm. Doch das ist für ein Bike mit grossem Akku, 160 Millimetern Federweg an der Front und 160 Millimetern am Heck immer noch sehr akzeptabel.

Kompromisslose Enduro-Maschine

Herzstück des Orbea Wild FS M-Team ist der leichte und zugleich sehr steife Carbon-Rahmen mit Secure Battery System (SBS). Das Kürzel steht für einen fest verbauten Akku. Für diese Lösung haben die Entwickler gute Gründe. Schliesslich soll das Wild eine kompromisslose Enduro-Maschine sein. Ein herausnehmbarer Akku würde wegen der grossen Öffnung im Rahmen Abstriche bei der Steifigkeit erzwingen – und daher auch in Sachen Performance und Gewicht. Neben der Geometrie mit angenehm aufrechter und reaktionsbereiter Sitzposition hat Orbea auch die Fahrwerkskinematik neu aufgesetzt. Sie wurde auf ein lebendiges Fahrverhalten und das Abfedern harter Schläge bei hohen Geschwindigkeiten abgestimmt. Ein hohes Losbrechmoment und die starke Progression am Ende des Federweges verhindern ein Durchschlagen der Federung. Auch im mittleren Dämpfungsbereich gibt das Fahrwerk viel Unterstützung. Für mächtig Wumms und Beschleunigung sorgt der Bosch Performance CX Antrieb mit 340 Prozent maximaler Unterstützung. Wem das nicht ausreichen sollte, kann das Wild auch in der M-LTD-Variante und einem CX Race Motor erstehen – mit dann bis zu 400 Prozent Unterstützung.
Im Test: Orbea Wild FS M-Team
SPORTFAHRWERK
Der stilvolle Carbon-Rahmen mit dynamischem Design ergibt in Teamarbeit mit dem werksgetunten Fox Float X2 Dämpfer und der Fox 38 Float Factory 160 Gabel ein hochkarätiges Sportfahrwerk mit üppigen Federwegreserven.
Im Test: Orbea Wild FS M-Team
SETUP MIT DIETRICH
Das Zugstufenrädchen am kopfüber verbauten Dämpfer ist mit Fingern kaum zu bedienen. Eigentlich ein No-Go. Doch kleine Löcher im Rädchen erlauben eine Verstellung mit einem dünnen Inbus.

Straffes Fahrwerk mit viel Reserven

Auf den Trails zeigt sich das Orbea Wild energiegeladen. Dank des Fox Float X2 Factory Dämpfers mit Custom Tuning und der Fox 38 Float Federgabel meistert es souverän rauestes Geläuf. Kleinere Wurzeln könnte es noch feinfühliger filtern, dafür bietet die Elektro-Rakete grosse Reserven bei groben Hindernissen. Ein echtes Rennsport-Fahrwerk eben. Entsprechend direkt und reaktionsfreudig lässt sich das Bike bewegen. Um seine Agilität voll auszuschöpfen, ist ein gewisses Grundtempo nötig. Bergauf erfordert das Bike an steilen Rampen eine aktive Gewichtsverlagerung nach vorne, um das Vorderrad am Boden zu halten. Dabei lohnt es sich, den Dämpfer etwas straffer und mit etwa 20 bis 25 Prozent Sag abzustimmen, um an Geländestufen und grösseren Wurzeln einem Durchsacken des Hinterbaus entgegenzuwirken. Für guten Grip sorgen die 2.6 Zoll breiten Maxxis Minion DHR Reifen hinten und der Maxx Terra Exo+ TR vorne. Von seinen Genen her dürfte das Bike daher auch mit dem Bosch CX Race Motor funktionieren – was für die meisten E-MTB-Fahrer aber eher in Richtung Overkill tendiert.
Im Test: Orbea Wild FS M-Team
OHNE GIMMICKS
Ohne viel Schnickschnack erfolgt die Bedienung des Antriebs per unauffälliger Bosch Funk-Remote-Steuerung am Lenker. Übersichtlich und funktionell ist die Bedienungseinheit mit Unterstützungsstufenanzeige am Oberrohr.
Im Test: Orbea Wild FS M-Team
SAUBER, MANN
Vor Schmutz und Beschädigungen am Lack schützt ein Kunststoff-Fender zwischen Hinterbau und Hauptrahmen.
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Enduro-Laufräder
Für Einsätze am Limit konstruiert sind die Oquo Laufräder. Die Carbon-Felgen sind auf maximale Haltbarkeit ausgelegt. Ihre Steifigkeit und die starken J-Bend-Speichen tragen zur Spurstabilität bei hohen Geschwindigkeiten bei.
Christian Penning
Redakteur und Tourenfahrer
Im Test: Orbea Wild FS M-Team
Christian Penning
Redakteur und Tourenfahrer

«Trails hämmern, rauf und runter – dafür ist das Orbea Wild FS M-Team die perfekte Maschine. Das Bike hält präzise die Spur und reagiert flink bei schnellen Richtungswechseln. Die Fahrwerksabstimmung ist eher auf der straffen Seite. Dafür bietet das Bike viel Reserven und Fahrsicherheit bei groben Hindernissen.»
Im Test: Orbea Wild FS M-Team
Spezifikationen
Preis9899 CHF
GrössenS,M,L,XL
MaterialCarbon
MotorBosch Performance Line CX
AkkuBosch Powertube 750Wh
FedergabelFox Float 38 Factory 160 Grip2 Kashima
DämpferFox Float X2 Factory Trunnion Kashima
SchaltungShimano Deore XT, 12fach
SchalthebelShimano Deore XT
Kurbele*thirteen e*spec Direct Mount 34T Boost
BremsenShimano Deore XT
LaufräderOquo Mountain Control MC32 Team
ReifenMaxxis Minion 29"x2.6"
LenkerOC MC10 Carbon, 20mm Rise, 800mm
VorbauOC MC10 Alu SL, 0°
StützeOC MC20
SattelFizik Aidon
Websiteorbea.com
Geometrie & Daten  (Grösse L)
1 Lenkwinkel64°
2 Sitzwinkel77.5°
3 Kettenstrebe448  mm
4 Radstand1277  mm
5 Tretlager Höhe353  mm
6 Sitzstrebe435  mm
7 Oberrohr (horiz.)622  mm
8 Steuerrohr130  mm
9 Reach480  mm
10 Stack639  mm
Federweg vorn160  mm
Federweg hinten160  mm
Gewicht23  kg

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