Rocky rockt
Ein neuer Motor mit viel Power, fein dosiertem Ansprechverhalten und ein Hochleistungsfahrwerk für rassige Enduro-Ritte – die Neuauflage des Altitude Powerplay von Rocky Mountain entpuppt sich als stimmiges Instrument für anspruchsvolle Trails.
das Altitude Powerplay sorgt bergauf wie
bergab für Dauergrinsen und Dauer-Flow. Dank grosser Akku-Kapazität und optionalem Extender sind auch lange Touren möglich.
bergab für Dauergrinsen und Dauer-Flow. Dank grosser Akku-Kapazität und optionalem Extender sind auch lange Touren möglich.
Als Rocky Mountain vor vier Jahren die erste Version seines E-Mountainbikes Powerplay vorstellte, wollten die Kanadier ein natürliches Fahrgefühl vermitteln, das dem eines herkömmlichen Mountainbikes möglichst nahekommt. Dieses Versprechen hielten die Konstrukteure aus Vancouver ein. Nun legen sie mit dem Altitude Powerplay Carbon 70 noch eine Schippe drauf. Die Bio-Bike-Version des Altitude zählt zu den erfolgreichsten Velos in der Enduro World Series. Dieselben Gene bringt auch das Powerplay mit. Vergliche man beide Bikes mit Musikinstrumenten, wäre das Altitude eine Akustikgitarre für Riffs mit schnellem Beat. Das Powerplay wäre so etwas wie Jimi Hendrix' legendäre E-Gitarre Fender Stratocaster – ein Ding, mit dem es sich gnadenlos rocken lässt.
Neuer, leichterer Motor
Herzstück ist das vollständig überarbeitete, hauseigene Antriebssystem Dyname 4.0. Der Motor ist kleiner und 18,5 Prozent leichter als der Vorgänger, bleibt aber dasselbe vortriebsstarke Kraftpaket. Eine geringere Drehzahl soll die Motorgeräusche verringern – das Rocky-typische, mahlende Geräusch beim Kurbeln ist zwar dezenter als bei den bisherigen Modellen, bleibt aber zu vernehmen. Für mehr Reichweite zieht das Altitude Powerplay den Strom nun aus einem 720-Wh-Akku, der sich zum Laden aus dem Rahmen ausbauen lässt. Wem der Saft im Akku nicht reicht, kann zusätzlich ein «Overtimepack Extender» mit einer Leistung von 314 Wh montieren. Ein gut geschütztes, dezent ins Oberrohr integriertes Display trägt zur aufgeräumten Optik bei.
INTEGRIERT
Das neue Jumbotron Display ist ins Oberrohr integriert und hält aufgeräumt alle wichtigen Daten im Blick.Die einzelnen Anzeigen lassen sich bequem von der Lenkerfernbedienung aus wechseln.
Das neue Jumbotron Display ist ins Oberrohr integriert und hält aufgeräumt alle wichtigen Daten im Blick.Die einzelnen Anzeigen lassen sich bequem von der Lenkerfernbedienung aus wechseln.
GESCHRUMPFT
Der Bedienhebel zur Verstellung der Unterstützungsmodi fällt deutlich kleiner aus als beim Vorgängermodell. Das Ergebnis: ein aufgeräumtes Cockpit und eine bessere Kombinierbarkeit mit Schalt- und Bremshebeln verschiedenster Hersteller.
Der Bedienhebel zur Verstellung der Unterstützungsmodi fällt deutlich kleiner aus als beim Vorgängermodell. Das Ergebnis: ein aufgeräumtes Cockpit und eine bessere Kombinierbarkeit mit Schalt- und Bremshebeln verschiedenster Hersteller.
Kletterfreudiges Vollblut-Enduro
Trotz seiner 24,3 Kilogramm entpuppt sich das neue Powerplay als agiler Spezialist für knackige Trails. Selbst herausfordernde Uphills mit Wurzelstufen gelingen gut. Das Bike bäumt sich auch an steilen Rampen nicht auf, und erweist sich als ausdauernde Gämse. Wie schon bei den Vorgängermodellen bietet der Motor mit üppigen 108 Nm Drehmoment mächtig Wumms. Dabei lässt sich die Antriebs-Power fein dosiert einsetzen. Bergab ist die Powerplay-Version des Altitude genauso wie die nicht motorisierte Variante eine Macht. Die Fox 38 Float Evol Grip Performance Gabel mit 170 Millimeter Federweg und der Fox Float X2 Performance Dämpfer mit 160 Millimeter Federweg am Heck bilden ein schluckfreudiges, harmonisches Fahrwerks-Duo. Dank stimmiger Progression steckt das Powerplay auch fette Sprünge locker weg. Erste Sahne ist die Laufruhe. Dabei lässt sich das Powerplay durchaus wendig durch Switchbacks zirkeln. Um die Fahreigenschaften feinzutunen und das Bike an den persönlichen Fahrstil und ans Gelände anzupassen, lässt sich die Kettenstrebenlänge um 10 Millimeter variieren. Weitere Geometrieoptimierungen sind mit dem Ride-4 Flipchip-System an der Dämpferaufnahme möglich. Dank der Vierkolben Shimano XT-Bremsen mit 203-Millimeter-Scheiben hat man das Energiebündel auch bei Vollgasritten jederzeit im Griff. Vorbildlichen Pannenschutz in rauem Gelände bieten die serienmässigen Cush Core Einlagen in den Maxxis Assegai und Minion Reifen mit Double Down Karkasse. Auf Langlebigkeit ist auch das Fahrwerk mit doppelten Lagern an Ketten- und Sattelstreben getrimmt.
GEKLEMMT
Schaltzüge und Bremsleitungen verlaufen in Kabeltrassen innerhalb des Rahmens – so lassen sich diese leichter verlegen. Klemmungen an den Übergängen sorgen dabei für einen klapperfreien Sitz.
Schaltzüge und Bremsleitungen verlaufen in Kabeltrassen innerhalb des Rahmens – so lassen sich diese leichter verlegen. Klemmungen an den Übergängen sorgen dabei für einen klapperfreien Sitz.
CHIPTUNING
Das Ride-4-Einstellsystem ermöglicht eine Feinabstimmung der Geometrie mit nur einem Inbusschlüssel. Zwei kleine Chips lassen vier Konfigurationen zu. Die Dämpferbrücke erlaubt zukünftige Updates der Kinematik.
Das Ride-4-Einstellsystem ermöglicht eine Feinabstimmung der Geometrie mit nur einem Inbusschlüssel. Zwei kleine Chips lassen vier Konfigurationen zu. Die Dämpferbrücke erlaubt zukünftige Updates der Kinematik.
FEIN DOSIERT
Ein hohes Drehmoment allein macht noch lange kein gutes E-MTB. Beim neuen Dyname 4.0 Antriebssystem haben die Entwickler fleissig an der Elektronik und Software gefeilt, um ein möglichst intuitives Fahrverhalten zu realisieren. Der Drehmomentsensor erfasst die Spannung, die direkt auf die Kette ausgeübt wird, und ermöglicht ein Ansprechverhalten des Motors ohne spürbare Verzögerung, sobald sich die Kraft auf die Kette ändert.
Ein hohes Drehmoment allein macht noch lange kein gutes E-MTB. Beim neuen Dyname 4.0 Antriebssystem haben die Entwickler fleissig an der Elektronik und Software gefeilt, um ein möglichst intuitives Fahrverhalten zu realisieren. Der Drehmomentsensor erfasst die Spannung, die direkt auf die Kette ausgeübt wird, und ermöglicht ein Ansprechverhalten des Motors ohne spürbare Verzögerung, sobald sich die Kraft auf die Kette ändert.
Florian Dittert
Fühlt sich auf anspruchsvollen Trails wohl
Fühlt sich auf anspruchsvollen Trails wohl
«Für das Fahrwerk des Altitude Powerplay fällt mir nur ein Wort ein: phänomenal. Gabel und Dämpfer sind auf sportlich aggressiven Fahrstil ausgelegt. Toll: der Cush Core Pannenschutz im Vorder- und Hinterreifen. Gut gefällt mir das minimalistische und übersichtliche Bedienungskonzept mit Display im Oberrohr.»
Im Test: Rocky Mountain Altitude Powerplay Carbon 70
Spezifikationen
Preis | 10299 CHF |
Grössen | S,M,L,XL |
Material | Carbon |
Motor | Dyname 4.0 Mountain Bike Drive, 250 W, 108 Nm |
Akku | 720 Wh |
Federgabel | Fox 38 Float Evol Grip Performance, 170 mm |
Dämpfer | Fox Float X2 Performance |
Schaltung | Shimano XT |
Schalthebel | Shimano XT |
Kurbel | Race Face Aeffect 34T, 24 mm Spindle, 170 mm |
Bremsen | Shimano XT Trail 4 Piston |
Laufräder | WTB ST i30 TCS 2.0 29" |
Reifen | v: Maxxis Assegai 2.5 WT 3C MaxxGrip DD T h: Maxxis Minion DHR II 2.4 WT 3C MaxxTerra DD |
Lenker | Rocky Mountain AM, 780 mm |
Vorbau | FSA Orbit No.57E |
Stütze | Race Face Aeffect R Dropper |
Sattel | WTB Volt Race 14 |
Website | www.chrissports.ch |
Geometrie & Daten
(Grösse L)
1 Lenkwinkel | 64° |
2 Sitzwinkel | 76° |
3 Kettenstrebe | 437 mm |
4 Radstand | 1262 mm |
5 Tretlager Höhe | k.A. mm |
6 Sitzstrebe | 445 mm |
7 Oberrohr (horiz.) | 638 mm |
8 Steuerrohr | 110 mm |
9 Reach | 480 mm |
10 Stack | 634 mm |
Federweg vorn | 150 mm |
Federweg hinten | 140 mm |
Gewicht | 23.53 kg |