ENDURO HELME IM VERGLEICH
Potente Fahrwerke und agressive Geometrien kletten das Bike im wildesten Gelände sicher an den Untergrund – und verhelfen so längst auch Otto Normal in anspruchsvollem Terrain zu beeindruckenden Geschwindigkeiten. Damit steigt aber auch das Risiko, sich bei einem Sturz am Kopf heftig zu verletzen. Wichtigster Protektor für den Fahrer ist ein Helm, der diesen Anforderungen Rechnung trägt! Die BORN-Redaktion hat sich umgeschaut und stellt zehn aktuelle Modelle mit, ohne und mit abnehmbarem Kinnbügel für die schnelle Trailjagd vor.
Ob es immer gleich das ganz grosse Besteck, also der massive Fullface-Helm sein muss, hängt bei vielen Bikern von der Einstellung, aber sicher auch vom Einsatzbereich ab. Gerade bei Tourenfahrern punktet die Halbschale traditionell mit einem guten Schutz-Gewichts-Verhältnis. Mit weit nach unten gezogenen Seiten- und Heckpartien schützen aktuelle Enduro-Halbschalenhelme kritische Stellen wie Schläfen und Hinterkopf gegen den Aufprall. Wer einen erhöhten Schutz will, ohne zum Vollvisierhelm greifen zu wollen, fasst etwa den Rootage Evo von Alpina ins Auge: Dessen Schale deckt komplett die Ohren ab, womit diese, ebenso wie der Kiefer, bei einem seitlichen Aufprall geschützt sind.
Fullface oder flexible Lösung
Wer auf von Fels und Wurzelwerk verblockten Trails unterwegs ist und auf schnellen Abfahrten ans Limit geht, dem empfiehlt sich der beruhigende Rundumschutz eines Vollvisierhelms. Bei Sprungeinlagen im Bikepark obligatorisch, profitieren vom «Fullface» auch Einsteiger und Kinder, denen er nicht nur Schutz, sondern auch viel Selbstvertrauen beschert. Letzteres kann ein Schlüssel dazu sein, seine Fahrtechnik peu à peu weiterzuentwickeln, ohne unnötige Risiken einzugehen. Modelle wie IXS´ Trigger Full Face oder der Smith Mainline punkten mit hoher Stabilität (beide mit ASTM-Downhill-Zertifizierung); grosse Lufteinlässe kühlen ihre Träger bei langen Kletterintermezzi.
Ein hohes Mass an Flexibilität gewähren Integralhelme mit abnehmbarem Kinnbügel à la MET Parachute MCR oder Bell Super Air R. Ruckzuck ist der Bügel demontiert und im Rucksack verstaut, um mit gut belüfteter Halbschale beherzt zu klettern. Am Traileinstieg wird der Kinnbügel fix angedockt – und Action! Das macht diese Helme variabel einsetzbar – von der knackigen Tour bis zum Enduro-Rennen. Nebenbei kann man sich die Kosten für den separaten Fullface sparen.
Ein hohes Mass an Flexibilität gewähren Integralhelme mit abnehmbarem Kinnbügel à la MET Parachute MCR oder Bell Super Air R. Ruckzuck ist der Bügel demontiert und im Rucksack verstaut, um mit gut belüfteter Halbschale beherzt zu klettern. Am Traileinstieg wird der Kinnbügel fix angedockt – und Action! Das macht diese Helme variabel einsetzbar – von der knackigen Tour bis zum Enduro-Rennen. Nebenbei kann man sich die Kosten für den separaten Fullface sparen.
Sicherheitsfinessen: MIPS und Koroyd
Im Bestreben, den Helm auch für heftige Stürze möglichst widerstandsfähig zu machen und das Verletzungsrisiko so gering wie möglich zu halten, setzen zahlreiche Hersteller auf das schwedische MIPS-System, das sich mittlerweile auch an günstigeren Helmen findet. Die Idee: Eine reibungsarme, beweglich in der Helminnenschale aufgehängte Kunststoffschicht hilft dem Helm, die bei einem schrägen Aufprall auf den Kopf wirkenden, potenziell schädlichen Rotationskräfte aufzunehmen und effektiv abzuleiten. Damit soll sich das Risiko von Kopf- und Gehirnverletzungen stark reduzieren. Dieses klassische System haben dessen Erfinder mit Bell und Giro zur MIPS-Spherical-Technologie weiterentwickelt. Bei dieser Ausbaustufe besteht der Helm aus zwei Schalen, die beim Aufprall gegeneinander rotieren, wodurch der Helm die Stossenergie noch besser aufnehmen und ableiten soll. Beide Schalen sind überdies mit einem EPS-/EPP-Schaum in unterschiedlicher Dichte ausgekleidet, um schnelle wie langsame Schläge besser zu dämpfen. Smith steigert die Belastbarkeit seiner Helme durch den Einsatz des wabenförmigen Koroyd-Materials. Bei einem harten Aufprall verformen sich die strohhalmähnlichen Röhrchen gleichmässig und absorbieren so die Schlagenergie.
Komfort: Eine Frage der Einstellung
In puncto Tragekomfort und Handhabung präsentieren sich aktuelle Enduro-Helme erfreulich weit entwickelt. Neben einer komfortablen Polsterung gehört die präzise horizontale und vertikale Anpassung am Hinterkopf zum guten Ton. Hersteller wie Troy Lee setzen ferner auf einen komfortablen Magnet-Verschluss, den man einhändig bedienen kann. Erfreulich für alle Goggle-Fahrer: Ein verstellbares Visier und ausreichend Platz für die Brille ist bei dieser Helmkategorie mittlerweile Standard.