Der Stern des Gravelbikes ging während der Pandemie auf. Als die perfekte Sportart während der Kontakteinschränkungen erlebte es einen regelrechten Boom. Viele hielten die Disziplin für eine Eintagsfliege nur ein, das ebenso schnell wieder verschwinden würde, wie es aufgetaucht war. Aber weit gefehlt: Graveln ist mittlerweile eine etablierte Disziplin. Fast jede Bike-Marke, die etwas auf sich hält, hat zumindest ein Gravelbike im Portfolio, mit der Gravel World Series ist sie fester Bestandteil der UCI-Disziplinen, es gibt zahlreiche Community-Events und Bekleidungsmarken bringen eigene Gravel-Kollektionen oder spezielle Gravel-Helme auf den Markt. Von wegen «One-Hit-Wonder»! Gravelbikes sind der perfekte Allrounder: Ob auf Schotterpisten, Waldwegen oder Asphalt – mit einem Gravelbike hat man auf verschiedensten Untergründen seinen Spass. Dank variabler Reifenbreite, komfortabler Geometrie und vielseitiger Ausstattung eignen sie sich sowohl für schnelle Fahrten als auch für ausgedehnte Bikepacking-Abenteuer. In diesem Gravel-Guide haben wir dir alles Wissenswerte zum Thema Gravel zusammengepackt: Vom Einsatzbereich über den Kauf und Zubehör, Marktübersicht und Kaufempfehlungen.
Was ist eigentlich ein Gravelbike?
Aber fangen wir ganz am Anfang mit der Frage an: Was genau ist denn eigentlich ein Gravelbike? Ein Gravelbike ist eine Mischung aus Rennrad, Cyclocross- und Mountainbike, speziell entwickelt für Touren auf unterschiedlichem Untergrund – von Asphalt über Schotterwege bis hin zu leichten Trails. Es eignet sich perfekt für Abenteuertouren, zum Bikepacking, für lange Distanzen oder einfach für komfortables Radfahren abseits stark befahrener Strassen. Gravelbikes haben eine mit Rennrädern verwandte Rahmengeometrie, sind allerdings auf mehr Stabilität und Traktion ausgelegt. Merkmale eines Gravelbikes:
- Breitere Reifen im Vergleich zum Rennrad (30-50 mm)
- Breiterer Lenker für mehr Kontrolle
- Kompaktere Geometrie und bequemere Sitzposition
- Scheibenbremsen
- Rahmen mit vielen Befestigungsmöglichkeiten
- Übersetzung für Berge & Gelände
Das Gravelbike ist quasi der Alleskönner unter den Fahrrädern – perfekt für Fahrer, die flexibel bleiben wollen und gerne auch mal abseits der Straßen unterwegs sind.
Worauf du beim Kauf eines Gravelbikes achten solltest
Welches Rahmenmaterial passt am besten zu mir? Carbon, Aluminium, Stahl oder Titan?
- Carbon: Leicht, steif und vibrationsdämpfend – perfekt für Performance & Speed.
- Aluminium: Günstiger als Carbon, robust und relativ leicht – ideal für Einsteiger.
- Stahl: Langlebig, robust und stilvoll – perfekt für Bikepacking und Retro-Liebhaber.
- Titan: Hochwertig, extrem langlebig & leicht – die edelste (aber auch teuerste) Wahl.
Welche Reifenbreite am Gravelbike?
- 35–40 mm: Schnell auf Asphalt, dennoch Off-Road-tauglich
- 40–50 mm: Mehr Komfort und Traktion auf groben Untergrund
Gravelbike-Schaltungen: Einfach oder Zweifach?
Beim Gravelbike gibt es verschiedene Schaltungssysteme, die je nach Einsatzzweck Vor- und Nachteile haben. Die Wahl zwischen 1x (Single-Chainring) und 2x (Double-Chainring) Schaltungen hängt von deinen Fahrgewohnheiten und dem Gelände ab.
Eine 1x-Schaltung hat nur ein Kettenblatt vorne und dafür elf oder zwölf Ritzel hinten. Dieses System ist vor allem für Gravel-Fahrer interessant, die viel im Gelände oder beim Bikepacking unterwegs sind. Der grösste Vorteil liegt in der Einfachheit: Es gibt keinen Umwerfer, der gewartet oder eingestellt werden muss, und das Schalten erfolgt ausschliesslich hinten. Das spart Gewicht und reduziert die Anfälligkeit für Schaltprobleme. Gerade bei Schmutz, Staub und Matsch. Zudem ist die Bedienung intuitiver, weil du dich nur auf einen Schalthebel konzentrieren musst.
Der Nachteil: Die Gangsprünge sind grösser, sodass die Abstufung zwischen den einzelnen Gängen weniger fein ist. Auf langen Strassenetappen oder bei hohen Geschwindigkeiten kann die Übersetzung ausserdem zu kurz geraten. Wer viel auf Asphalt fährt, wird hier also gelegentlich einen Gang vermissen.
Wer sein Gravelbike häufiger auf asphaltierten Strecken bewegt oder lange Touren plant, profitiert meist von einer 2x-Schaltung. Sie bietet zwei Kettenblätter vorne. Das ergibt eine deutlich feinere Abstufung der Gänge und eine grössere Bandbreite, was besonders bei wechselndem Terrain und langen Steigungen hilfreich ist. Grosse Gangwechsel lassen sich mit dem Umwerfer schnell realisieren, ohne dass du hinten viele Ritzel durchschalten musst.
Zudem ist die Bedienung etwas anspruchsvoller, da du vorne und hinten schalten musst.
Die besten Gravelbikes 2025
Gravelbikes gibt es inzwischen in allen Formen und Preisklassen. Damit du den Überblick behältst, haben wir dir unsere Favoriten zusammengestellt.