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Im Test: Yeti SB 165

12.09.2023

Baby, balla balla! 

Ballern mit Stil. Mit fett Federweg trumpft das Yeti SB auf. Hält das federwerksstärkste Geschoss der kalifornischen Kultschmiede auf den Trails, was die Fakten auf dem Papier versprechen?
Im Test: Yeti SB 165
Ein Bike fürs Grobe – das SB 165 ist wie geschaffen für alpine Trails und Ausflüge  
in den Bikepark. Auch Uphills meistert dieser Enduro-Bolide überraschend gut.
Was das Entwicklungsjahr der Rahmenkonstruktion betrifft, ist das Yeti SB 165 nicht mehr ganz taufrisch. Trotzdem hat das langhubigste Bike der Yeti-Flotte immer noch das Zeug, Träume der Sehnsucht zu entfachen – und zwar nicht nur bei ausgesprochenen Fans der amerikanischen Edelschmiede. Die Fakten dazu: satte 165 Millimeter Federweg am Heck und noch fettere 180 Millimeter an der Front. Diese werden unterstützt durch einen flachen Lenkwinkel von gerade mal 63,5 Grad. Damit wären alle Zutaten für ein echtes Baller-Bike gegeben. Viel mehr braucht man nicht. Zumindest nicht, wenn man sich ausserhalb reiner Downhill-Pisten bewegt. Oder etwa doch? Yeti wäre nicht Yeti, wenn die Konstrukteure nicht alles getan hätten, um die Performance des Fahrwerks auf die Spitze zu treiben. Typisch für die Bikes der Kalifornier arbeitet auch der Hinterbau des SB 165 mit einem Switch Infinity System. Durch diese Konstruktion des Hinterbaus variiert die Position des Drehpunkts im Verlauf des Federwegs. Somit werden die Kettenzugkräfte jederzeit wirksam vom Hinterbau entkoppelt. Egal, ob der Pilot oder die Pilotin kräftig in die Pedale tritt oder aber brachial an der Bremse zieht – der Hinterbau zeigt sich davon völlig unbeeindruckt, und reagiert immer sensibel. Auffällig, und beinahe etwas aus der Zeit gefallen, wirken die 27.5-Zoll-Laufräder, die der wuchtigen Maschine aber eine gewisse spielerische Note verleihen. Doch dazu später mehr. 

Guter Grip auf Uphill-Trails 

Vor allem Grossgewachsenen fällt sofort die recht aufrechte Sitzposition auf. Diese wird bedingt durch die Kombination aus einem 77 Grad steilen Sitzwinkel und einem für Rahmengrösse L nicht gerade langen Stack von 480 mm. Für Fahrer mit hoch gewachsenem Oberkörper ergibt sich damit eine recht kompakte Haltung. Schon allein wegen des Bike-Gewichts von 15,8 Kilogramm ist das SB 165 bergauf keine Rakete. Dennoch setzt das SB 165 die Oberschenkel-Power gut in Vortrieb um. Mit ein bisschen Geduld und einer Portion Einsatz sind so auch längere Anstiege machbar, zumal die Traktion stimmt. Zudem lässt einen das kleine 30er-Kettenblatt selbst an steilen Rampen nicht kapitulieren. Auch auf Trail-Uphills führt das sensible Ansprechverhalten des Switch Infinity Hinterbaus keineswegs zu störendem Wippen. Doch die Yeti-Entwickler haben das SB 165 nicht konstruiert, um sich mit epischen Uphills zu konfrontieren. Also ran an die knackigen Enduro-Trails der Dolomiti Paganella Bike Region!
Im Test: Yeti SB 165
FUNKTIONIERT 
Typisch Yeti: Auch am SB 165 sorgt das Switch Infinity Hinterbausystem für feines Ansprechverhalten und eine effiziente Entkopplung von Antrieb und Fahrwerk.
Im Test: Yeti SB 165
HINGUCKER 
Immer wieder schön: Das Yeti-Logo ist längst ein Klassiker. 

 Kein Plüsch im Downhill 

Bolzen, nicht kleckern – lautet die Devise auf dem SB 165. Das Fahrwerk wirkt erstaunlich straff angesichts von Daten, die davon träumen lassen, plüschig gemütlich im üppigen Federweg zu versinken. Doch das hat seinen Grund. Denn so bleibt das Bike spurstabil und lässt sich auch bei hohem Tempo exakt durch verblocktes Terrain zirkeln. Ihr volles  
Potenzial entfalten die Fox Factory 38 Gabel mit ihren fast schon unanständigen 180 Millimetern Federweg und der Fox Float X2 Dämpfer in richtig rauem Terrain. Mit den zuverlässigen Shimano XT Stoppern hat man das Bike auch bei rasanten Höllenritten sicher im Griff. An Fels- oder Wurzelrampen und im Bikepark lädt der Bolide ein, sich mächtig  
in die Luft zu katapultieren – was der gute Pop des Fahrwerks erleichtert. Einziger Wermutstropfen: In starken Kompressionen oder in fiesen Löchern und Mulden zwischen Felsen und Wurzeln kommen die Überrolleigenschaften der 27.5-Zoll-Laufräder an ihre Grenzen. In solchen Fällen wäre vermutlich das neue SB 160 als 29-Zöller die Variante der Wahl für noch mehr Laufruhe und Fahrsicherheit.
Im Test: Yeti SB 165
FEINE FORM 
Bei Yeti stimmt nicht nur die Funktion. Die Amerikaner beherrschen auch die fliessende Formensprache. 
Im Test: Yeti SB 165
GELUNGEN 
Gefühl für Details: Die Integration der Kettenführung ins Rahmendesign ist stimmig. Zusätzlich schützt ein Bashguard das Kettenblatt vor hartem Bodenkontakt. 
Im Test: Yeti SB 165
Im Test: Yeti SB 165
Florian Dittert
«Das Yeti SB 165 taugt mir super. Das Fahrwerk finde ich straffer als nötig. Dafür bietet das  
Bike eine hohe Präzision beim Lenken und ist sehr spurtreu. Ein Bolide zum Bolzen, der einem auch bergauf das Biken nicht verleidet – dem 30er-Kettenblatt sei Dank!»
Im Test: Yeti SB 165
Spezifikationen
Preis9990 CHF
GrössenS,M,L,XL
MaterialCarbon
FedergabelFox Factory 38 Grip 2, 180 mm
DämpferFox Float X2
SchaltungShimano Deore XT
SchalthebelShimano Deore XT
KurbelShimano Deore XT
BremsenShimano Deore XT
LaufräderDT Swiss EX1700
ReifenMaxxis Assegai/Minion DHR 2
LenkerYeti Carbon
VorbauRace Face Aeffect
StützeFox Transfer
SattelWTB
Websiteyeticycles.com
Geometrie & Daten  (Grösse L)
1 Lenkwinkel63.5°
2 Sitzwinkel77°
3 Kettenstrebe433  mm
4 Radstand1255  mm
5 Tretlager Höhe345  mm
6 Sitzstrebe450  mm
7 Oberrohr (horiz.)622  mm
8 Steuerrohr1221  mm
9 Reach480  mm
10 Stackk.A.  mm
Federweg vorn165  mm
Federweg hinten165  mm
Gewicht15.8  kg

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