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Olympia-Rakete: Thömus Lightrider R3 Worldcup im Test

Text: Christian Penning | Foto: Christian Penning
28.08.2024

Olympia-Rakete 

Mit dem Thömus Lightrider R3 Worldcup sind die Schweizer XC-Racer Alessandra Keller und Mathias Flückiger bei den Olympischen Spielen in Paris angetreten. Für den BORN Biketest hat Thömus die XC-Rakete als Downcountry-Bike aufgebaut. Ein Bike, das Lust darauf macht, schnell zu fahren – auch bergauf. 
Olympia-Rakete: Thömus Lightrider R3 Worldcup im Test
Extrem dynamisch bergauf. Bergab ausgestattet mit einem enorm potenten Fahrwerk. Das Lightrider R3 Worldcup überzeugt im Rennen genauso wie auf der Hausrunde. 
Neben all den E-Bikes, Trail- und Enduro-Bikes im Test wirkte das Thömus Lightrider wie ein bis auf die letzte Muskelfaser austrainierter Marathonläufer neben muskelbepackten Schwerathleten. 11,2 Kilogramm! Da verbietet sich ein direkter Vergleich. Dennoch war die Test-Crew enorm gespannt auf das Leichtgewicht. Schliesslich fährt dieses Bike in der laufenden Worldcup-Saison regelmässig vorne mit und zeigt, was im Leichtbausektor derzeit möglich ist. Eines vorweg: Dieses Bike fliegt nicht nur die Berge rauf, es liefert auch bergab eine beeindruckende Vorstellung. 

Ultraleichter Carbon-Rahmen 

20 Jahre ist es her, dass Thömus mit dem Lightrider CT sein erstes vollgefedertes Carbon-Mountainbike präsentiert hat. Zum Jubiläum und um für das prestigeträchtige Olympiajahr gewappnet zu sein, startete das Thömus Entwicklungsteam zusammen mit Teammanager und Ex-Racer Ralph Näf schon nach den Olympischen Spielen von Tokio 2020 das Projekt Lightrider R3 Worldcup. Im BORN-Test in Arosa zeigte sich, was der Olympia-Kandidat drauf hat. Gerade mal 1876 Gramm wiegt der Rahmen des R3 Worldcup inklusive Dämpfer. Doch geringes Gewicht und ein steifer Rahmen allein machen heute längst nicht mehr zwingend ein Sieger-Bike aus. Rennen werden auch auf den technisch immer schwierigeren Abfahrten entschieden. Deshalb erhielt der Lightrider ein Federweg-Upgrade auf 120 Millimeter am Heck. Während das XC-Modell auch an der Gabel 120 Millimeter Federweg bietet, liefert die Fox 34 Factory FIT 4 Gabel an der getesteten Downcountry-Version 130 Millimeter Federweg. Dazu passt ein moderater Lenkwinkel von 66,3 Grad. Auf den Testtrails entpuppte sich das Lightrider R3 Worldcup trotz Downcountry-Konfiguration als spritzige XC-Rennfeile und wurde damit auf Anhieb seinem Namen gerecht. Bei kraftvollen Antritten schiesst das Bike sofort nach vorne los. Die Kraftübertragung ist exzellent. «Fährt sich fast wie ein E-Bike», scherzte einer der Tester. Der neue Rahmen ist noch steifer als sein Vorgänger. Das macht sich sowohl im Antritt als auch auf den Abfahrten bemerkbar. Da läuft das Bike spurtreu und will konzentriert und exakt gesteuert werden. Auf Wurzelteppichen oder an Geländeabsätzen zeigt der Lightrider R3 Worldcup beinahe Trailbike-Qualitäten. Dazu trägt unter anderem der tiefe Schwerpunkt mit vertikaler Dämpferposition bei. Und so ist die leichte Rakete nicht nur ein Tipp für XC-Racer oder ambitionierte Marathonfahrer. Auf der schnellen Hausrunde am Abend macht es genauso Spass, bergauf den Puls hochzujagen, wie danach im Downhill die Trails hinabzujagen.  
Olympia-Rakete: Thömus Lightrider R3 Worldcup im Test
Klassisch 
Der leichte Carbon-Rahmen ist das Herzstück des Lightrider R3 Worldcup. Inklusive Dämpfer wiegt er gerade mal 1876 Gramm. 
Olympia-Rakete: Thömus Lightrider R3 Worldcup im Test
Variabel 
Federweg von Gabel und Dämpfer lassen sich in drei Stufen per Remote-Bedienung variieren – bis hin zum kompletten Lockout. 

Individueller Aufbau nach Mass 

Top-Fahrer wünschen sich ein individuell möglichst gut anpassbares Bike. Auch da hat das Lightrider R3 Worldcup einiges zu bieten. Je nach Gelände lässt sich der Lenkwinkel variieren. Per Remote-Control kann man den Federweg auf 108 Millimeter reduzieren. Und selbstverständlich ist auch ein kompletter Lockout-Modus möglich. Wie alle Thömus-Bikes wird das Lightrider R3 Worldcup als Baukasten-System angeboten und lässt sich nach persönlichen Wünschen konfigurieren. Bleibt noch das konische, nach vorne hin scharf zulaufende Unterrohr zu erwähnen – für eine optimierte Aerodynamik und als i-Tüpfelchen für diesen olympiawürdigen Kandidaten. 
Olympia-Rakete: Thömus Lightrider R3 Worldcup im Test
Superleicht 
Und superschnell: Die DT Swiss XRC 1501 Carbon Laufräder wurden speziell für moderne, anspruchsvolle XC-Kurse entwickelt. 
Olympia-Rakete: Thömus Lightrider R3 Worldcup im Test
Überzeugend 
Vertikale Dämpferposition, tiefer Schwerpunkt und gute Ausnutzung des Federwegs. Bergab muss sich das Lightrider R3 Worldcup auch vor Trail-Bikes nicht verstecken. 
Olympia-Rakete: Thömus Lightrider R3 Worldcup im Test
Olympia-Rakete: Thömus Lightrider R3 Worldcup im Test
«Ultraspritzig und sehr direkt zu steuern – dem Lightrider R3 Worldcup merkt man seine Race-Gene auf Anhieb an. Das Bike lässt sich unfassbar leicht nach vorne preschen. Der Rahmen mit klassisch cleaner Optik ist mit viel Liebe zum Detail aufgebaut. Bergab leistet das Fahrwerk erstaunlich viel und kapituliert auch nicht in technisch anspruchsvollen Passagen.» 

Raphael Meier 
Olympia-Rakete: Thömus Lightrider R3 Worldcup im Test
Spezifikationen
Preis9340 CHF
GrössenS,M,L
MaterialCarbon
FedergabelFox 34 Factory, FIT4, 130 mm, 3-pos PTL
DämpferFox Float SL LV, 165x45 mm, 3-pos PTL
SchaltungShimano XT, 12-fach
SchalthebelShimano XT, 12-fach
KurbelShimano XT, 170 mm
BremsenShimano XT, 4-pistons, 180 mm rotors
LaufräderDT Swiss XRC 1501
ReifenWicked Will, Addix SpeedGrip, Super Ground/ Racing Ralph
LenkerThömus Carbon, Rise 15 mm, 760 mm
VorbauThömus 50 mm
StützeKind Shock LEV-CI Carbon, 150 mm
SattelSelle Italia, SLR Boost Carbon Flow
Websitethoemus.ch
Geometrie & Daten  (Grösse L)
1 Lenkwinkel66.3°
2 Sitzwinkel74.7°
3 Kettenstrebe435   mm
4 Radstand1172   mm
5 Tretlager Höhe339   mm
6 Sitzstrebe460   mm
7 Oberrohr (horiz.)591   mm
8 Steuerrohr90   mm
9 Reach442   mm
10 Stack600   mm
Federweg vorn130  mm
Federweg hinten120  mm
Gewicht11.2  kg

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