Die aktuelle Hitzewelle prägte auch das vergangene Weltcup-Wochenende im Skiort Vallnord in der Pyrenäen-Republik Andorra. Dort sahen sich die Athleten und Athletinnen nicht nur durch die dünne Luft auf über 1800 Metern Meereshöhe vor Herausforderungen gestellt. Temperaturen von über 30 Grad und extrem staubige Rennkurse führten zu spannenden, und meist bis zum Ende hin offenen Rennen. Hier die Zusammenfassung.
Freitag: Short Track Finale
KifCat
Super starke Leistung, trotz Cut am Knie: Alessandra Keller holt sich ihren zweiten Weltcupsieg beim Short Track in Vallnord.
KifCat
Zweiter Streich: nach dem Sieg von Teamkollegin Alessandra Keller holt sich auch Mathias Flückiger den Sieg im Short Track von Vallnord.
Aus Schweizer Sicht begann das Weltcup-Wochenende mit einem Paukenschlag. Beim Short Track Rennen der Frauen zeigte sich schnell, dass viele Teilnehmerinnen eine ähnliche Taktik verfolgten: schnell angreifen, um sich an die Spitze des Feldes zu setzen und nicht den Staub der Führenden schlucken zu müssen. Dies gelang Alessandra Keller besonders gut: sie fuhr über weite Strecken ganz vorne, gab alles und sicherte sich in einer gewaltigen Kraftanstrengung den Tagessieg – der zweite Weltcupsieg in ihrer Karriere, und zum zweiten Mal in Vallnord! Damit führt Alessandra Keller nun punktgleich mit Rebecca McConnell die Weltcup-Gesamtwertung im Short Track an.
Wenig später ging auch Kellers Teamkollege Mathias Flückiger das Rennen äusserst beherzt an. Er war ebenfalls von Anfang an Teil einer Spitzengruppe. Allerdings wechselte die Führung bei den Männern recht häufig. In der fünften Runde deutete der Italiener Luca Braidot an, dass er aktuell in einer Topform daherkommt. Mit einigen Sekunden in Führung liegend, sprang Braidot allerdings kurz danach bei der Überfahrung der Zielbrücke die Kette ab, was Flückiger für eine erneute Führung nutzte. Flückiger gab alles und rettete die Führung hautnah ins Ziel. Doppelsieg für die Equipe Thömus Maxon!
Wenig später ging auch Kellers Teamkollege Mathias Flückiger das Rennen äusserst beherzt an. Er war ebenfalls von Anfang an Teil einer Spitzengruppe. Allerdings wechselte die Führung bei den Männern recht häufig. In der fünften Runde deutete der Italiener Luca Braidot an, dass er aktuell in einer Topform daherkommt. Mit einigen Sekunden in Führung liegend, sprang Braidot allerdings kurz danach bei der Überfahrung der Zielbrücke die Kette ab, was Flückiger für eine erneute Führung nutzte. Flückiger gab alles und rettete die Führung hautnah ins Ziel. Doppelsieg für die Equipe Thömus Maxon!
Samstag: Downhill
Redbull Contentpool
Valli Höll dominiert das extrem schwierige DH-Rennen in Vallnord mit einem aggressiven Lauf. Weltcupsieg für die erst 20jährige Österreicherin!
Redbull Contentpool
Loris Vergier bei seinem Siegrun beim DH-Weltcup in Vallnord
Das Downhill-Rennen fand auf einer komplett neuen Strecke statt. Nach der Besichtigung hatte es im Fahrer*innenlager ein recht positives Feedback gegeben. Der Kurs wurde als interessant, weil sehr kurz und extrem schnell eingestuft worden, was für den Renntag auf ein knappes Ergebnis schliessen liess. Nach dem Qualifying zeigte sich aber schnell, dass der extrem trockene und staubige Untergrund den Belastungen eines Downhill-Rennens nicht gut standhielt. Es bildeten sich sehr schnell tiefe Rinnen und Löcher, die den Fahrer*innen das Leben schwer machten. Kritik gab es auch an den Gummimatten über diversen Brücken, welche in der grossen Hitze sehr weich wurden und für Gefahrenmomente sorgten.
Beim Frauenrennen gelang denn auch keiner Downhillerin ein fehlerfreier Lauf. Als entscheidend kristallisierte sich die letzte Passage des Rennens heraus, in der viele Riderinnen sehr viel Zeit verloren. So hatte etwa die Lenzerheide-Siegerin Myriam Nicole über weite Strecken des Kurses eine sehr dominante Leistung abgeliefert und über einige Zwischenzeiten geführt. Im unteren Streckenabschnitt crashte sie jedoch, was bei dem kurzen Racecourse jede Siegchance zunichte machte. Die zwanzigjährige Österreicherin Valentina Höll war bereits zuvor sehr aggressiv gefahren und hatte mit einem deutlichen Vorsprung den Hot Seat übernommen. Auch die Deutsche Nina Hoffmann gab sich kaum eine Blösse, und fuhr nach einer überzeugenden Leistung auf den zweiten Rang. Zum Schluss richteten sich aller Augen auf Camille Balanche, die im Qualifying die Bestzeit hingelegt hatte. Allerdings machte Balanche während ihrer Fahrt einige Fehler, so dass es am Ende lediglich für einen dritten Platz reichen sollte.
Beim Rennen der Männer zeigte sich, dass der Rennkurs bereits deutlich in Mitleidenschaft gezogen war. Über lange Zeit konnte kein Elite-Fahrer die Bestzeit des Juniorenrennens einstellen, keinem Fahrer gelang ein fehlerfreier Lauf. Auch hier zeigte sich der letzte Rennabschnitt als der entscheidende. Viele Fahrer, die oben noch sehr gut im Rennen gelegen waren, verloren hier massig Zeit. Einen der spektakulärsten Läufe produzierte der Kanadier Finn Iles, der extrem schnell zwischendurch nur knapp einem massivem Sturz entkam. Iles übernahm zwar trotzdem den Hot Seat, noch aber warteten die bisher im Weltcup dominierenden Franzosen im Starthäuschen. Seriensieger und Weltcup-Führender Amaury Pierron ging nach einem schweren Sturz im Warmup mit einem Handycap an den Start, und konnte auch im Rennen nicht in den Kampf um die vorderen Platzierungen eingreifen. Loïc Bruni gelang ein sehr kontrollierter und sehr schneller Lauf und verdrängte damit Finn Iles vom Hot Seat. Am Schluss konnte nur noch Loris Vergier diese Leistung toppen. Ihm gelang ein fehlerfreier, fast mühelos anmutender und extrem schneller Lauf – und damit ein Weltcupsieg mit beeindruckenden 1,4 Sekunden Vorsprung vor seinem Landsmann.
Beim Frauenrennen gelang denn auch keiner Downhillerin ein fehlerfreier Lauf. Als entscheidend kristallisierte sich die letzte Passage des Rennens heraus, in der viele Riderinnen sehr viel Zeit verloren. So hatte etwa die Lenzerheide-Siegerin Myriam Nicole über weite Strecken des Kurses eine sehr dominante Leistung abgeliefert und über einige Zwischenzeiten geführt. Im unteren Streckenabschnitt crashte sie jedoch, was bei dem kurzen Racecourse jede Siegchance zunichte machte. Die zwanzigjährige Österreicherin Valentina Höll war bereits zuvor sehr aggressiv gefahren und hatte mit einem deutlichen Vorsprung den Hot Seat übernommen. Auch die Deutsche Nina Hoffmann gab sich kaum eine Blösse, und fuhr nach einer überzeugenden Leistung auf den zweiten Rang. Zum Schluss richteten sich aller Augen auf Camille Balanche, die im Qualifying die Bestzeit hingelegt hatte. Allerdings machte Balanche während ihrer Fahrt einige Fehler, so dass es am Ende lediglich für einen dritten Platz reichen sollte.
Beim Rennen der Männer zeigte sich, dass der Rennkurs bereits deutlich in Mitleidenschaft gezogen war. Über lange Zeit konnte kein Elite-Fahrer die Bestzeit des Juniorenrennens einstellen, keinem Fahrer gelang ein fehlerfreier Lauf. Auch hier zeigte sich der letzte Rennabschnitt als der entscheidende. Viele Fahrer, die oben noch sehr gut im Rennen gelegen waren, verloren hier massig Zeit. Einen der spektakulärsten Läufe produzierte der Kanadier Finn Iles, der extrem schnell zwischendurch nur knapp einem massivem Sturz entkam. Iles übernahm zwar trotzdem den Hot Seat, noch aber warteten die bisher im Weltcup dominierenden Franzosen im Starthäuschen. Seriensieger und Weltcup-Führender Amaury Pierron ging nach einem schweren Sturz im Warmup mit einem Handycap an den Start, und konnte auch im Rennen nicht in den Kampf um die vorderen Platzierungen eingreifen. Loïc Bruni gelang ein sehr kontrollierter und sehr schneller Lauf und verdrängte damit Finn Iles vom Hot Seat. Am Schluss konnte nur noch Loris Vergier diese Leistung toppen. Ihm gelang ein fehlerfreier, fast mühelos anmutender und extrem schneller Lauf – und damit ein Weltcupsieg mit beeindruckenden 1,4 Sekunden Vorsprung vor seinem Landsmann.
Sonntag: XCO Finale
Redbull Contentpool
Die Niederländerin Anne Terpstra sichert sich mit einer starken Leistung den Weltcupsieg in Andorra.
Redbull Contentpool
Der Italiener Luca Braidot auf der Strecke in Vallnord - unterwegs zum zweiten Weltcupsieg in Folge.
Nach dem Doppelsieg des Teams Thömus-Maxon im Short Track am Freitag war beim XCO-Finale alle Augen auf die Schweizer gerichtet. Nach diesem Triumph lief es für die Equipe am Sonntag allerdings weit weniger befriedigend. Mathias Flückiger war über Nacht krank geworden, und konnte gar nicht an den Start gehen.
Auch bei den Frauen war das Starterinnenfeld gelichtet: Loana Lecomte und Kate Courtney waren nicht angetreten. Alessandra Keller gelang erneut ein guter Start, so dass sie zu Beginn recht gut im Rennen lag. Den Ton gab dort von Anfang an die Niederländerin Anne Terpstra an. Sie legte eine extrem starke Leistung vor so dass die Konkurrentinnen ihre Mühe hatten, den Anschluss nicht zu verlieren. Am Ende der dritten Runde hatte Terpstra trotzdem bereits einen Vorsprung von mehr als einer Minute auf die Verfolgerinnengruppe aus Alessandra Keller, Rebecca McConnell und Pauline Ferrand-Prevot herausgefahren. Wegen eines Defekts fiel Alessandra Keller dann aus der Spitzengruppe – nach einem beherzten Aufholrennen konnte sie immerhin wieder einige Plätze gut machen und beendete das Rennen auf dem achten Rang. Anne Terpstra fuhr unbeirrt weiter an der Spitze und holte sich mit einem Vorsprung von 57 Sekunden auf die Österreicherin Mona Mitterwallner den Weltcupsieg. Ramona Forchini fuhr auf den dritten Rang.
Bei den Herren hatte der Italiener Luca Braidot schon am Freitag gezeigt, dass sein Weltcupsieg in Lenzerheide zwar glücklich, aber kein Zufall gewesen war. Hatte Braidot in Lenzerheide von einem Crash zwischen Nino Schurter und Mathias Flückiger profitiert, fiel er im Short Track am Freitag wegen eines Defekts aus der Spitzengruppe. Am Sonntag zeigte Braidot seine Form. Zusammen mit David Valero Serrano und Vlad Dascalu bildete er ein Spitzentrio, das sich einen stetig steigenden Vorsprung vor den Verfolgern herausarbeitete. Dieses Mal hatte Vlad Dascalu Pech mit einem Defekt, und wurde durchgereicht. Braidot zog durch und sicherte sich den Tagessieg – und damit den zweiten Weltcupsieg in Folge, mit final 10 Sekunden Vorsprung vor Serrano. Nino Schurter hatte zu Beginn des Rennens noch Probleme gehabt, den richtigen Pace zu finden, und reihte sich lange um Position 11 ein. Zum Schluss startete Schurter aber ein Aufholrennen und sicherte sich den dritten Podestplatz.
Auch bei den Frauen war das Starterinnenfeld gelichtet: Loana Lecomte und Kate Courtney waren nicht angetreten. Alessandra Keller gelang erneut ein guter Start, so dass sie zu Beginn recht gut im Rennen lag. Den Ton gab dort von Anfang an die Niederländerin Anne Terpstra an. Sie legte eine extrem starke Leistung vor so dass die Konkurrentinnen ihre Mühe hatten, den Anschluss nicht zu verlieren. Am Ende der dritten Runde hatte Terpstra trotzdem bereits einen Vorsprung von mehr als einer Minute auf die Verfolgerinnengruppe aus Alessandra Keller, Rebecca McConnell und Pauline Ferrand-Prevot herausgefahren. Wegen eines Defekts fiel Alessandra Keller dann aus der Spitzengruppe – nach einem beherzten Aufholrennen konnte sie immerhin wieder einige Plätze gut machen und beendete das Rennen auf dem achten Rang. Anne Terpstra fuhr unbeirrt weiter an der Spitze und holte sich mit einem Vorsprung von 57 Sekunden auf die Österreicherin Mona Mitterwallner den Weltcupsieg. Ramona Forchini fuhr auf den dritten Rang.
Bei den Herren hatte der Italiener Luca Braidot schon am Freitag gezeigt, dass sein Weltcupsieg in Lenzerheide zwar glücklich, aber kein Zufall gewesen war. Hatte Braidot in Lenzerheide von einem Crash zwischen Nino Schurter und Mathias Flückiger profitiert, fiel er im Short Track am Freitag wegen eines Defekts aus der Spitzengruppe. Am Sonntag zeigte Braidot seine Form. Zusammen mit David Valero Serrano und Vlad Dascalu bildete er ein Spitzentrio, das sich einen stetig steigenden Vorsprung vor den Verfolgern herausarbeitete. Dieses Mal hatte Vlad Dascalu Pech mit einem Defekt, und wurde durchgereicht. Braidot zog durch und sicherte sich den Tagessieg – und damit den zweiten Weltcupsieg in Folge, mit final 10 Sekunden Vorsprung vor Serrano. Nino Schurter hatte zu Beginn des Rennens noch Probleme gehabt, den richtigen Pace zu finden, und reihte sich lange um Position 11 ein. Zum Schluss startete Schurter aber ein Aufholrennen und sicherte sich den dritten Podestplatz.
Redbull Contentpool
In Lenzerheide glücklich, in Vallnord dominant: der zweite Weltcupsieg in Folge für Luca Braidot.
Gelegenheit zur Revanche für alle Beteiligten gibt’s am nächsten Weltcupwochenende vom 29. Bis 31. Juli 2022 in Snowshoe, USA