Mountainbiken in Zermatt
Fast 40 Viertausender thronen rund um Zermatt, allen voran das Matterhorn. Seit dem 19. Jahrhundert zieht der markante Gipfel Alpinisten und Touristen an, mittlerweile immer mehr Biker. Neben einer einmaligen Kulisse finden sie hier hochalpine Trails vom Feinsten. Und: eine sehr sympathische Bike-Szene, die dafür sorgt, dass die «Zermatt-Story» weitergeht.
Oben links: Ab ins Auenland – Kurven, Wellen, kleine Sprünge – der Hobbit-Trail verleitet zum Spielen.
Klick, klick, klick. Japanische Touristen knipsen wie wild mit ihren Kameras und Smartphones. Das Matterhorn, natürlich. Deshalb sind sie hier. Kaum haben wir die letzten Häuser von Zermatt passiert, drängen sie sich an den Fensterscheiben der Gornergrat Bahn wie Passagiere an der Reling eines Luxusdampfers. Langsam windet sich die Bahn bergauf, hält erst am Findelbach, dann an der Riffelalp, am Riffelberg und Rotenboden, bevor sie uns nach gut einer halben Stunde am Gornergrat auf 3089 Metern über Meer entlässt. Als erste voll elektrifizierte Zahnradbahn der Welt brachte sie schon 1898 Touristen hoch hinaus. Heute sind unter den Fahrgästen auch immer mehr Mountainbiker.
Wir sind früh dran. Hier oben ist die Luft nicht nur dünn, sondern auch noch sehr frisch. Und: Es ist überraschend still. Gerade so, als würden die ersten Gäste an diesem Morgen in Ehrfurcht verstummen. Der Blick ist aber auch zum Niederknien! Um uns herum glitzern die schnee- und eisbedeckten Gipfel zahlreicher Viertausender in der Sonne. Darunter der höchste Berg der Schweiz, die 4634 Meter hohe Dufourspitze und, na klar, das Matterhorn. Wenige Schritte unterhalb des Aussichtspunkts thront das höchstgelegene Hotel der Schweizer Alpen: Mit seinen dicken Mauern und den beiden Türmen wirkt das Kulmhotel Gornergrat wie eine Trutzburg. Unter einer der Kuppeln verbirgt sich ein Stellarium. Was für eine verlockende Vorstellung, hier in klaren Nächten den Sternenhimmel zu betrachten! Ein andermal. Der nächste Zug trifft ein und mit ihm auch immer mehr Menschen. «Lasst uns starten», sagt Matthias Güntensperger, unser Guide von der BikeSchool Zermatt. Er kennt quasi jeden der rund 1500 Tiefenmeter der Gornergrat-Abfahrt, nicht zuletzt, weil sie die wöchentliche «Feierabendrunde» des lokalen Bike-Clubs ist. Beneidenswert! Der noch junge Bike-Club Mattertal zähle immer mehr Mitglieder, erzählt Matthias, darunter auch Gastronome, Hoteliers und sogar Daniel Luggen, den Kurdirektor.
Wir sind früh dran. Hier oben ist die Luft nicht nur dünn, sondern auch noch sehr frisch. Und: Es ist überraschend still. Gerade so, als würden die ersten Gäste an diesem Morgen in Ehrfurcht verstummen. Der Blick ist aber auch zum Niederknien! Um uns herum glitzern die schnee- und eisbedeckten Gipfel zahlreicher Viertausender in der Sonne. Darunter der höchste Berg der Schweiz, die 4634 Meter hohe Dufourspitze und, na klar, das Matterhorn. Wenige Schritte unterhalb des Aussichtspunkts thront das höchstgelegene Hotel der Schweizer Alpen: Mit seinen dicken Mauern und den beiden Türmen wirkt das Kulmhotel Gornergrat wie eine Trutzburg. Unter einer der Kuppeln verbirgt sich ein Stellarium. Was für eine verlockende Vorstellung, hier in klaren Nächten den Sternenhimmel zu betrachten! Ein andermal. Der nächste Zug trifft ein und mit ihm auch immer mehr Menschen. «Lasst uns starten», sagt Matthias Güntensperger, unser Guide von der BikeSchool Zermatt. Er kennt quasi jeden der rund 1500 Tiefenmeter der Gornergrat-Abfahrt, nicht zuletzt, weil sie die wöchentliche «Feierabendrunde» des lokalen Bike-Clubs ist. Beneidenswert! Der noch junge Bike-Club Mattertal zähle immer mehr Mitglieder, erzählt Matthias, darunter auch Gastronome, Hoteliers und sogar Daniel Luggen, den Kurdirektor.
Stein, Eis, Spass – hochalpiner Spielplatz mit Gletscherblick.
Himmel auf Erden
Langsam rollen wir an der Touristengruppe vorbei, die sich gerade für ein Foto in Position bringt. Dann biegen wir in den Trail ein, der zuerst schnell über Schotter und um kleinere Felsen, dann etwas technischer über Steinplatten und einzelne Stufen hinab zum Riffelsee führt. Im glatten Wasser spiegelt sich das «Hore» in seiner ganzen Schönheit – und wer hier einfach vorbeijagt, ist entweder ganz tief im Trail-Rausch versunken, oder war schon öfters da.
Auch wir machen Bilder: Das Matterhorn alleine. Das Matterhorn im See. Wir vor dem Matterhorn. «Jetzt reicht’s!», meint Matthias lachend. Weiter unten, auf dem «Japanese Highway», drängen sich an diesem Morgen weder japanische noch sonstige Gäste. Entsprechend lassen wir es bis zur Riffelalp laufen. Auf der Hochfläche wurde Ende des 19. Jahrhunderts, als der Alpen-Tourismus seinen ersten Höhepunkt erlebte, das «Grand Hotel Riffelalp» eröffnet. Später fiel es einem Feuer zum Opfer und wurde durch ein Fünf-Sterne-Hotel ersetzt. Auch der amerikanische Schriftsteller Mark Twain nächtigte hier zu Zeiten der Belle Époque. Damals erklommen vor allem britische Adlige die Gipfel, auf die sich von den Einheimischen bis dato niemand gewagt hatte. Oder sich nicht bemühte, weil man schlichtweg andere Sorgen hatte. Das Aufhebens um die Expeditionen amüsierte Twain so sehr, dass er sie literarisch parodierte. Sein Büchlein «Climbing the Riffelberg» ist mit reichlich Ironie geschrieben, denn tatsächlich halten sich die Mühen des Aufstiegs in Grenzen. Und das bedeutet für uns: viel Flow bergab! Ob Twain die Biker wohl ebenfalls «mit spitzer Feder» karikiert hätte? Er, der schrieb, man solle tanzen, als ob niemand zusehe, lieben, als ob man noch nie verletzt wurde, singen, als ob niemand zuhöre – vielleicht hätte er heute ja auch selbst ein Bike unter dem Hintern und den Trail unter den Rädern. «Biken, als wäre der Himmel auf Erden», führen wir sein populäres Zitat leicht abgewandelt zu Ende. Und lassen die Bremsen offen, bis uns Felsen zwingen, Speed herauszunehmen. Ein gutes Stück weiter unten im Tal gönnen wir uns zur Entspannung den «Moos Trail», einen gut gebauten, schnellen Flowtrail, der sich zwischen Arven und Lärchen den Hang entlangwindet. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht rollen wir später zwischen alten Walliser Häusern in den Ort. Für uns liegt der Himmel auf Erden heute ganz klar in Zermatt.
Auch wir machen Bilder: Das Matterhorn alleine. Das Matterhorn im See. Wir vor dem Matterhorn. «Jetzt reicht’s!», meint Matthias lachend. Weiter unten, auf dem «Japanese Highway», drängen sich an diesem Morgen weder japanische noch sonstige Gäste. Entsprechend lassen wir es bis zur Riffelalp laufen. Auf der Hochfläche wurde Ende des 19. Jahrhunderts, als der Alpen-Tourismus seinen ersten Höhepunkt erlebte, das «Grand Hotel Riffelalp» eröffnet. Später fiel es einem Feuer zum Opfer und wurde durch ein Fünf-Sterne-Hotel ersetzt. Auch der amerikanische Schriftsteller Mark Twain nächtigte hier zu Zeiten der Belle Époque. Damals erklommen vor allem britische Adlige die Gipfel, auf die sich von den Einheimischen bis dato niemand gewagt hatte. Oder sich nicht bemühte, weil man schlichtweg andere Sorgen hatte. Das Aufhebens um die Expeditionen amüsierte Twain so sehr, dass er sie literarisch parodierte. Sein Büchlein «Climbing the Riffelberg» ist mit reichlich Ironie geschrieben, denn tatsächlich halten sich die Mühen des Aufstiegs in Grenzen. Und das bedeutet für uns: viel Flow bergab! Ob Twain die Biker wohl ebenfalls «mit spitzer Feder» karikiert hätte? Er, der schrieb, man solle tanzen, als ob niemand zusehe, lieben, als ob man noch nie verletzt wurde, singen, als ob niemand zuhöre – vielleicht hätte er heute ja auch selbst ein Bike unter dem Hintern und den Trail unter den Rädern. «Biken, als wäre der Himmel auf Erden», führen wir sein populäres Zitat leicht abgewandelt zu Ende. Und lassen die Bremsen offen, bis uns Felsen zwingen, Speed herauszunehmen. Ein gutes Stück weiter unten im Tal gönnen wir uns zur Entspannung den «Moos Trail», einen gut gebauten, schnellen Flowtrail, der sich zwischen Arven und Lärchen den Hang entlangwindet. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht rollen wir später zwischen alten Walliser Häusern in den Ort. Für uns liegt der Himmel auf Erden heute ganz klar in Zermatt.
Zwischen den Abfahrten – Kaffee in der Fussgängerzone von Zermatt.
Das Matterhorn im Blick, geht es über den Mark-Twain-Trail mit viel Flow ins Tal.
Von der Vergangenheit in die Zukunft
Mittagszeit. Wir steigen in die Sunnegga Bahn. Von der Bergstation startet nicht nur der «Sunnegga Trail» – der sechs Kilometer lange Flowtrail mit perfekten Kurvenradien, Anliegern und kleinen Kickern wurde letzten Sommer von niemand Geringerem als Mountainbike-Ikone Gary Fisher feierlich eröffnet. Von hier aus ist es auch bloss noch ein Katzensprung bis nach Findeln: In den alten, auf 2020 Metern gelegenen Walserhäusern und Stadeln verbergen sich gleich mehrere renommierte Bergrestaurants. «Findlerhof» und «Chez Vroni» sind regelmässig im Gault Millau und Guide Michelin vertreten. Was nicht heisst, dass wir uns vor dem Essen in Schale schmeissen müssten. Staubige Biker und andere Bergsportler sind herzlich willkommen. Auf der Sonnenterrasse wissen wir gar nicht, ob wir unsere Aufmerksamkeit zuerst dem grossartigen Flammkuchen oder der spektakulären Aussicht widmen sollen. «Die Berge sind auch noch nach dem Essen da», stellt Matthias fest. «Stimmt. Und auch schon kalt», witzle ich zurück. Der Flammkuchen wird es jedenfalls nicht. Und für den Nachtisch ist trotzdem noch Platz. So viel Luxus gab es freilich nicht immer: Die steingedeckten Holzhäuser dienten den Bergbauern einst als Maiensäss. Während der Sommermonate weideten sie ihr Vieh auf den hochgelegenen Weiden. Die Milch verarbeiteten sie entweder vor Ort zu Käse oder brachten sie täglich zu Fuss ins Dorf hinab.
Bevor wir den Weiler verlassen, werfen wir einen Blick in die kleine Kapelle. Noch in den 1950er-Jahren pilgerten die Zermatter hierher, um Sonnenschein für die Heuernte zu erbeten. Wir können uns über Sonnenschein nicht beklagen – aber ein Stossgebet, dass es so bleiben möge, kann zumindest nicht schaden … Angenehm satt und ein bisschen träge kurbeln wir kurz darauf gemütlich über den «Oberen Höhenweg» auf einem einfachen Trail am Hang entlang. Einzig eine ausgesetzte Stelle gilt es zu queren, an der ein Stahlseil mehr optisch als schützend vom Abgrund trennt. Ein paar Meter weiter, an einem hölzernen Wegkreuz, eröffnet sich ein grossartiger Blick auf Zermatt, über dem einmal mehr das Matterhorn so malerisch emporragt, dass wir uns ein Foto nicht verkneifen können. Hat etwa jemand behauptet, nur die Japaner würden ständig Bilder machen?
Abends treffen wir Adrian Greiner. Wenn’s ums Biken geht, denkt der Geschäftsführer des Zermatter Planungs- und Entwicklungsbüros «BikePlan» schon an die nächste Generation. Nicht nur, weil er selbst Familienvater ist: «Die Kinder von heute sind die Hoteliers von morgen», erklärt er uns. «Wenn sie selbst leidenschaftliche Biker sind, selbst den Spirit leben, haben sie ein ganz anderes Verständnis für die Ansprüche der Gäste und können das Angebot entsprechend ausbauen.» Nur für die Gäste? Nein, ganz klar auch für die Locals: «Durch das Mountainbiken und die damit verbundenen Projekte haben wir Freizeitalternativen im Sommer und schaffen auch noch Arbeitsplätze.» Derzeit sind mehr als 20 Trailbauer in Zermatt beschäftigt – allesamt Einheimische. Teilweise sind das Väter, die selbst an den Wochenenden mit den Kindern auf «ihre» Trails gehen. Dass das nachhaltiger ist, als mal eben eine externe Firma zu beauftragen, leuchtet ein. So wächst die Bike-Community, steht Stück für Stück auf stärkeren Beinen.
Bevor wir den Weiler verlassen, werfen wir einen Blick in die kleine Kapelle. Noch in den 1950er-Jahren pilgerten die Zermatter hierher, um Sonnenschein für die Heuernte zu erbeten. Wir können uns über Sonnenschein nicht beklagen – aber ein Stossgebet, dass es so bleiben möge, kann zumindest nicht schaden … Angenehm satt und ein bisschen träge kurbeln wir kurz darauf gemütlich über den «Oberen Höhenweg» auf einem einfachen Trail am Hang entlang. Einzig eine ausgesetzte Stelle gilt es zu queren, an der ein Stahlseil mehr optisch als schützend vom Abgrund trennt. Ein paar Meter weiter, an einem hölzernen Wegkreuz, eröffnet sich ein grossartiger Blick auf Zermatt, über dem einmal mehr das Matterhorn so malerisch emporragt, dass wir uns ein Foto nicht verkneifen können. Hat etwa jemand behauptet, nur die Japaner würden ständig Bilder machen?
Abends treffen wir Adrian Greiner. Wenn’s ums Biken geht, denkt der Geschäftsführer des Zermatter Planungs- und Entwicklungsbüros «BikePlan» schon an die nächste Generation. Nicht nur, weil er selbst Familienvater ist: «Die Kinder von heute sind die Hoteliers von morgen», erklärt er uns. «Wenn sie selbst leidenschaftliche Biker sind, selbst den Spirit leben, haben sie ein ganz anderes Verständnis für die Ansprüche der Gäste und können das Angebot entsprechend ausbauen.» Nur für die Gäste? Nein, ganz klar auch für die Locals: «Durch das Mountainbiken und die damit verbundenen Projekte haben wir Freizeitalternativen im Sommer und schaffen auch noch Arbeitsplätze.» Derzeit sind mehr als 20 Trailbauer in Zermatt beschäftigt – allesamt Einheimische. Teilweise sind das Väter, die selbst an den Wochenenden mit den Kindern auf «ihre» Trails gehen. Dass das nachhaltiger ist, als mal eben eine externe Firma zu beauftragen, leuchtet ein. So wächst die Bike-Community, steht Stück für Stück auf stärkeren Beinen.
Das Matterhorn thront über allem. Auf der Abfahrt von Höhbalmen haben wir die schroffe Nordwand im Rücken.
Haute Cuisine in historischen Stadeln: In Findeln unbedingt eine Mittagspause einplanen!
Vom «Hore» zu den Hobbits
Am nächsten Morgen schweben wir mit der Luftseilbahn hinauf zum Schwarzsee. Ein strahlend blauer Himmel, an dem lediglich ein paar kleine Wolken vorbeiziehen, verspricht erneut einen Traumtag. Um uns herum präsentiert sich die gesamte Gipfelprominenz, vom Monte-Rosa-Massiv über die Mischabel-Gruppe bis zu Weisshorn und Dent Blanche. Der auf über 2500 Meter gelegene Schwarzsee ist auch Ausgangspunkt für die Besteigung des Matterhorns über die Hörnlihütte. Der Weg über den Hörnligrat ist der einfachste und folgt der Route, die Erstbesteiger Edward Whymper 1865 wählte. Sie führt ausschliesslich durch Fels und Eis und wird vom Schweizer Alpen-Club als «ziemlich schwierig» eingestuft. Das Bike mit hinaufnehmen? Unmöglich. Ausser für Sam Anthamatten: Im Werbe-Trailer zur diesjährigen Enduro World Series steht der Zermatter Bergführer und Freeride-Pro tatsächlich mit EWS-Gründer Chris Ball auf dem «Hore», die Bikes auf dem Buckel. Zugegeben, die beiden gingen nur die letzten Meter zu Fuss; für Auf- und Abstieg nahmen sie den Hubschrauber. Trotzdem soll Chris bei der Aktion etwas ins Schwitzen geraten sein …
Wir queren lieber durch die schroffe Fels- und Schotterlandschaft hinüber zum Einstieg des Hobbit-Trails. Sofort ist klar, warum er so heisst: Unzählige mit Gräsern und Sträuchern überwachsene Felsen formen grüne Wellen und Hügel, bei deren Anblick sich Herr-der-Ringe-Fans sofort ins Auenland versetzt fühlen. Mitten hindurch verläuft ein feiner Pfad, der sich immer wieder in kurzen Varianten verzweigt, enge Kurven und kleine Stufen bereithält, über die wir wie übermütige Hobbits hüpfen, bis der Trail nahe des Zmuttbachs auf einen breiten Weg trifft. «Machen wir eine Pause am Wasser?», fragt Matthias. Sehr gerne! Mit Blick auf die gewaltige Matterhorn- Nordwand dösen wir eine Weile in der warmen Sonne. Wir haben es ja nicht eilig ... Den Yo-Yo-Trail heben wir uns für die nächsten Tage auf und tragen stattdessen die Bikes auf der anderen Seite des Bachs rund 400 Höhenmeter in Serpentinen bergauf.
Rund eine Stunde später stehen wir auf dem Hochplateau Höhbalmen. Von hier hat man nicht nur einen fantastischen Blick auf die umgebenden Gipfel, sondern auch die Wahl zwischen zwei Abfahrten. Weiter zum Berggasthaus Trift, berühmt für seinen hausgemachten Eistee und Apfelkuchen? Oder über die steile Variante ins Tal? Wir entscheiden uns für Letztere, einen sehr anspruchsvollen Spitzkehrenweg. Wer das Hinterrad versetzen kann, ist auf den folgenden 500 Tiefenmetern klar im Vorteil. Die Kombination aus superschmal, ausgesetzt und staubtrocken lässt uns hin und wieder kurz die Luft anhalten; die grösste Schwierigkeit besteht allerdings darin, sich überhaupt auf den Trail zu konzentrieren und nicht ständig fasziniert in die Landschaft zu blicken ... Weiter unten taucht der Pfad in einen Lärchenwald ein, wo er breiter und entspannter wird. Durchatmen! Auf der Felskanzel Alterhaupt treffen die beiden Abfahrten wieder zusammen. Führen vorbei an der Pension Edelweiss, einer weiteren historischen Herberge und Zeugin der Belle Époque. Daneben bahnt sich der Triftbach seinen Weg ins Tal, sprudelt um Steine und stürzt über Stufen. Stufen auch unter unseren Rädern, die wir eine nach der anderen abrollen. Im Zickzack geht es durch die Klamm, bis wir die ersten Häuser von Zermatt erreichen. Ein Gässchen, gesäumt von alten Holzstadeln und schmucken Hotels, entlässt uns überraschend plötzlich auf die Fussgängerzone mit ihrem alltäglichen Trubel.
«Im ‹Papperla Pub› gibt es die besten Burger», sagt Matthias. Das gilt es zu überprüfen. Er hat nicht zu viel versprochen – nicht ohne Grund treffen sich hier auch die Einheimischen. Als wir pappsatt sind, schauen wir die Bilder auf unseren Smartphones an. «Ich weiss ja nicht, wie das passieren konnte …», entschuldige ich mich mit einem Augenzwinkern. Tatsächlich lacht uns von jedem zweiten Foto das Matterhorn entgegen. Und doch ist klar: Zermatt ist sehr viel mehr als nur ein Bild von einem Berg. Ein Ort geprägt vom Alpinismus und Tourismus, ein Ort voller Geschichte. An der die Mountainbiker genau in diesem Moment weiter mitschreiben. Denn wie es Mark Twain schon Ende des 19. Jahrhunderts so treffend formulierte: «Menschen mit einer neuen Idee gelten so lange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat.»
Wir queren lieber durch die schroffe Fels- und Schotterlandschaft hinüber zum Einstieg des Hobbit-Trails. Sofort ist klar, warum er so heisst: Unzählige mit Gräsern und Sträuchern überwachsene Felsen formen grüne Wellen und Hügel, bei deren Anblick sich Herr-der-Ringe-Fans sofort ins Auenland versetzt fühlen. Mitten hindurch verläuft ein feiner Pfad, der sich immer wieder in kurzen Varianten verzweigt, enge Kurven und kleine Stufen bereithält, über die wir wie übermütige Hobbits hüpfen, bis der Trail nahe des Zmuttbachs auf einen breiten Weg trifft. «Machen wir eine Pause am Wasser?», fragt Matthias. Sehr gerne! Mit Blick auf die gewaltige Matterhorn- Nordwand dösen wir eine Weile in der warmen Sonne. Wir haben es ja nicht eilig ... Den Yo-Yo-Trail heben wir uns für die nächsten Tage auf und tragen stattdessen die Bikes auf der anderen Seite des Bachs rund 400 Höhenmeter in Serpentinen bergauf.
Rund eine Stunde später stehen wir auf dem Hochplateau Höhbalmen. Von hier hat man nicht nur einen fantastischen Blick auf die umgebenden Gipfel, sondern auch die Wahl zwischen zwei Abfahrten. Weiter zum Berggasthaus Trift, berühmt für seinen hausgemachten Eistee und Apfelkuchen? Oder über die steile Variante ins Tal? Wir entscheiden uns für Letztere, einen sehr anspruchsvollen Spitzkehrenweg. Wer das Hinterrad versetzen kann, ist auf den folgenden 500 Tiefenmetern klar im Vorteil. Die Kombination aus superschmal, ausgesetzt und staubtrocken lässt uns hin und wieder kurz die Luft anhalten; die grösste Schwierigkeit besteht allerdings darin, sich überhaupt auf den Trail zu konzentrieren und nicht ständig fasziniert in die Landschaft zu blicken ... Weiter unten taucht der Pfad in einen Lärchenwald ein, wo er breiter und entspannter wird. Durchatmen! Auf der Felskanzel Alterhaupt treffen die beiden Abfahrten wieder zusammen. Führen vorbei an der Pension Edelweiss, einer weiteren historischen Herberge und Zeugin der Belle Époque. Daneben bahnt sich der Triftbach seinen Weg ins Tal, sprudelt um Steine und stürzt über Stufen. Stufen auch unter unseren Rädern, die wir eine nach der anderen abrollen. Im Zickzack geht es durch die Klamm, bis wir die ersten Häuser von Zermatt erreichen. Ein Gässchen, gesäumt von alten Holzstadeln und schmucken Hotels, entlässt uns überraschend plötzlich auf die Fussgängerzone mit ihrem alltäglichen Trubel.
«Im ‹Papperla Pub› gibt es die besten Burger», sagt Matthias. Das gilt es zu überprüfen. Er hat nicht zu viel versprochen – nicht ohne Grund treffen sich hier auch die Einheimischen. Als wir pappsatt sind, schauen wir die Bilder auf unseren Smartphones an. «Ich weiss ja nicht, wie das passieren konnte …», entschuldige ich mich mit einem Augenzwinkern. Tatsächlich lacht uns von jedem zweiten Foto das Matterhorn entgegen. Und doch ist klar: Zermatt ist sehr viel mehr als nur ein Bild von einem Berg. Ein Ort geprägt vom Alpinismus und Tourismus, ein Ort voller Geschichte. An der die Mountainbiker genau in diesem Moment weiter mitschreiben. Denn wie es Mark Twain schon Ende des 19. Jahrhunderts so treffend formulierte: «Menschen mit einer neuen Idee gelten so lange als Spinner, bis sich die Sache durchgesetzt hat.»
Beeindruckende Kulisse – Monte Rosa mit Gorner- und Grenzgletscher.