«Social Media Specialist, Fulltime» steht im LinkedIn-Profil von Santina Malacarne. Nanu: Irgendwie dachten wir, die Dame sei in erster Linie Mountainbikerin. Sie lacht, wenn man sie darauf anspricht. «Als Spitzensportlerin war ich Leichtathletin. Meine Paradedisziplin waren die 800 Meter. Ich liebte es, mich mit anderen zu messen.» Jetzt nehme sie als Bergstrom-Teamfahrerin zwar auch ab und zu an einem Rennen teil – mal mit dem MTB, mal mit dem Rennrad, mal mit dem E-Bike. Aber ihre grosse Leidenschaft ist es, auf anspruchsvollen Trails, die neu für sie sind, ihre Grenzen auszuloten. Und vor allem mehr Frauen dazu zu ermutigen, es ihr gleichzutun, also Spass an Radsport-Wettkämpfen zu entwickeln.
Fünf Jahre lang lebte sie in Australien und machte ihren Bachelor in digitalem Medien-Design. «Ich wollte fliessend Englisch lernen, mir beweisen, dass ich in einem fernen Land zurechtkomme und an einer Universität studiere, die auf diesem Gebiet führend ist», erzählt sie. Damals begann sie erstmals freiberuflich als Influencerin zu arbeiten. In Down Under war sie noch mit dem Motorrad unterwegs. Erst nach der Rückkehr in die Schweiz entdeckte sie das Mountainbiken, Rennradfahren und Skitourengehen für sich. Tagsüber bedient sie nun die Social-Media-Kanäle eines Unternehmens. Nach Feierabend und am Wochenende schwingt sie sich aufs Bike und produziert mit der Kamera Videos, um ihre Follower auf Instagram und TikTok auf Abenteuer mitzunehmen, wenn sie mal wieder einen Trail erkundet. «Mir ist es wichtig, meine Fans dazu zu animieren, selbst aufs Velo zu steigen und die schönsten Ecken der Schweiz zu entdecken», sagt sie. «Dabei ist es egal, ob das ein E-Bike oder ein normales Rad ist.» Ihre Kreativität bei diesen Aktionen kommt an. Weltweit bekannte Marken wie Ducati, Birkenstock, Nikon, Bosch eBike Systems und Columbia produzierten bereits Content mit ihr – manchmal mit, manchmal ohne Bike. Santina darf darauf durchaus stolz sein: Nahezu 26‘000 User folgen ihr regelmässig auf Instagram.
«Zum Biken oder zum Skifahren würde ich ohnehin gehen», sagt sie mit einem Lächeln im Gesicht. «Ich habe mein Hobby quasi zum Zweitberuf gemacht und schätze es sehr, mit Marken wie Bergstrom seit nunmehr bald drei Jahren zusammenzuarbeiten.» Besteht nicht trotzdem die Gefahr, 24/7 nur noch an die sozialen Medien zu denken? «Ich bin seit mehr als 15 Jahren in diesem Metier, kenne noch die Anfänge bei Facebook. Ich habe gelernt, mit dem Druck umzugehen. Gönne mir Auszeiten, bei denen das Handy in der Tasche bleibt und nicht ständig auf dem Tisch liegt.» Yoga hilft ihr, runterzukommen. Dito eine lange Runde mit dem Rennrad im Sommer oder eine Skitour im Winter. Meistens schaltet sie dabei komplett ab – im besten Sinne des Wortes.