Mathias Flückiger ist einer der erfolgreichsten Schweizer Mountainbiker der letzten Dekade. Nach schwierigen Monaten hat er im letzten Jahr wieder zu alter Stärke zurückgefunden. Der Jagd nach grossen Titeln ordnet er allerdings nicht mehr alles unter und sucht das Glück auch in kleinen Dingen. BORN hat im Olympiajahr zum Gespräch gebeten.
Stan Wawrinka oder Roger Federer?
Roger Federer war und ist als einer der grössten seines Sports natürlich extrem präsent in den Medien. Den Werdegang von Stan finde ich persönlich aber fast spannender. Er musste für seine Ziele kämpfen. Und aus dem Schatten seiner Rivalen heraus schaffte er, was man lange nicht für möglich hielt, als er beispielsweise die Australian Open gewann. Da gibt es durchaus Parellelen zu mir …
Einige sogar. Du standest lange im Schatten von Nino Schurter, dem GOAT des Mountainbikesports – wie fühlte sich das an?
Ich betrachte das von zwei Seiten. Ohne ihn hätte ich vielleicht mehr und andere Rennen gewonnen. Nino Schurter hatte einen Fahrstil, der mir ein Zeit lang sehr weh getan hat. Er startete sehr aggressiv, fuhr eine enorme Pace und «kickte» ständig – daran habe ich mir früher die Zähne ausgebissen. Auf der anderen Seite war seine Dominanz für mich auch ein enormer Antrieb. Ich bin an der Herausforderung nicht zerbrochen, sondern habe immer weiter an mir gearbeitet und daran geglaubt, eines Tages grosse Rennen gewinnen zu können.
Hat es Schurter gebraucht, damit du ein dermassen hohes Level erreichen konntest?
Das ist schwer zu sagen. Vielleicht hat’s den Dauerrivalen Schurter gebraucht, aber vielleicht hätte ich mich auch komplett anders entwickelt, wenn ich schon früher mehr Rennen gewonnen hätte.
2006 wurdest du Welt- und Europameister bei den Junioren, 2010 in der U-23-Kategorie – du warst ein grosses Versprechen. Wann reifte der Glaube daran, dass du auch die Grössten in deinem Sport würdest schlagen können?
Ich habe den Glauben eine Zeit lang verloren gehabt. Dafür gab es zwei Gründe: Einerseits war das eine Kopfsache, andererseits bin ich auch im Training in eine falsche Richtung gegangen. Ich war früher ein Holzkopf. Der hat mich einerseits stark gemacht, aber ich habe auch oft zu lange an falschen Dingen festgehalten, weil ich dachte, ich wüsste es besser. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich festgefahren war. Nachdem ich dann einige Dinge verändert habe, kam auch der Glaube zurück. Und letztlich auch der Erfolg …
Stan Wawrinka oder Roger Federer?
Roger Federer war und ist als einer der grössten seines Sports natürlich extrem präsent in den Medien. Den Werdegang von Stan finde ich persönlich aber fast spannender. Er musste für seine Ziele kämpfen. Und aus dem Schatten seiner Rivalen heraus schaffte er, was man lange nicht für möglich hielt, als er beispielsweise die Australian Open gewann. Da gibt es durchaus Parellelen zu mir …
Einige sogar. Du standest lange im Schatten von Nino Schurter, dem GOAT des Mountainbikesports – wie fühlte sich das an?
Ich betrachte das von zwei Seiten. Ohne ihn hätte ich vielleicht mehr und andere Rennen gewonnen. Nino Schurter hatte einen Fahrstil, der mir ein Zeit lang sehr weh getan hat. Er startete sehr aggressiv, fuhr eine enorme Pace und «kickte» ständig – daran habe ich mir früher die Zähne ausgebissen. Auf der anderen Seite war seine Dominanz für mich auch ein enormer Antrieb. Ich bin an der Herausforderung nicht zerbrochen, sondern habe immer weiter an mir gearbeitet und daran geglaubt, eines Tages grosse Rennen gewinnen zu können.
Hat es Schurter gebraucht, damit du ein dermassen hohes Level erreichen konntest?
Das ist schwer zu sagen. Vielleicht hat’s den Dauerrivalen Schurter gebraucht, aber vielleicht hätte ich mich auch komplett anders entwickelt, wenn ich schon früher mehr Rennen gewonnen hätte.
2006 wurdest du Welt- und Europameister bei den Junioren, 2010 in der U-23-Kategorie – du warst ein grosses Versprechen. Wann reifte der Glaube daran, dass du auch die Grössten in deinem Sport würdest schlagen können?
Ich habe den Glauben eine Zeit lang verloren gehabt. Dafür gab es zwei Gründe: Einerseits war das eine Kopfsache, andererseits bin ich auch im Training in eine falsche Richtung gegangen. Ich war früher ein Holzkopf. Der hat mich einerseits stark gemacht, aber ich habe auch oft zu lange an falschen Dingen festgehalten, weil ich dachte, ich wüsste es besser. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich festgefahren war. Nachdem ich dann einige Dinge verändert habe, kam auch der Glaube zurück. Und letztlich auch der Erfolg …
Max Sulli
Der Schweizer MTB-Profi Mathias Flückiger blickt optimistisch in die Olympia-Saison: «Ich kann sagen, dass ich eine extrem gute Saisonvorbereitung hatte.»
Mathias wuchs zusammen mit seinen Geschwistern Lea und Lukas auf einem Bauernhof im beschaulichen Ochlenberg im Kanton Bern auf.
Max Sulli
«Ich möchte Vorbild darin sein, Emotionen zu zeigen – am liebsten natürlich positive, aber auch negative sollte man nicht verstecken.»
Du hast in einem Interview mit der Neuen Zürcher Zeitung einmal gesagt: «Es gehört zu meiner Persönlichkeit, dass ich aus jeder Lücke etwas machen will, das mich weiterbringt.» Gibt es im Alter von 35 Jahren denn noch brachliegende Potenziale?
Natürlich, in allen Bereichen. Ein Beispiel: Vor etwa zehn Jahren war ein grosser Sprung noch eine Herausforderung für mich. Heute würde ich sagen, dass ich hinsichtlich Fahrtechnik zu den drei Besten im Feld gehöre. Und wieso sollte diese Entwicklung jemals abgeschlossen sein? So ist das auch in anderen Bereichen. Jede Leistung baut auf einer vorherigen Leistung auf – dieser Prozess endet nicht.
Bekommst du auch Unterstützung auf sportpsychologischer Seite?
Schädeldecke auf, Selbstvertrauen reinkippen, fertig – so funktioniert das natürlich nicht. Ich muss mich selber mit dem Thema beschäftigen, die Umsetzung liegt ohnehin an mir. Ich glaube, dass hier jeder seinen eigenen Weg gehen muss, aber es braucht immer mal wieder jemanden, der dir einen Weg weist. Diese Impulse von aussen sind wichtig.
Erleben wir in dieser Saison den besten Mathias Flückiger?
Eine Prognose zu wagen, ist immer schwierig. Aber ich kann sagen, dass ich eine extrem gute Saisonvorbereitung hatte. Mit meinem Krafttrainer Adrian Rothenbühler habe ich beispielsweise im Training einige Anpassungen vorgenommen, die mich sehr zuversichtlich stimmen. Bin ich die beste Version meiner selbst? Ich weiss es nicht. Mein Ziel ist es, besser zu sein als im Jahr davor. Und das ist mir bisher immer gelungen …
Wie viel zusätzlicher Druck lastet auf dir im Wissen, dass es bei den Olympischen Spielen nur zwei Schweizer Startplätze gibt?
Ich sehe das so: Wenn alles normal läuft, gehöre ich zu den Besten der Welt. Ein Stressfaktor sind die limitierten Startplätze keiner, denn ich liebe diese Spannung – das pusht mich eher, als dass es mich ausbremst. Dieses Gefühl, dass ein ganzes Team die Basis für den Erfolg gelegt hat und es am Schluss nur noch an mir liegt, abzuliefern. Aber es ist immer wichtig zu wissen, dass man Resultate oder Erfolg nicht einfach erwarten kann. Darum wird es eine spannende Qualifikationsphase.
In deinem Schrank fehlt das Regenbogentrikot der Elite-Kategorie – wie viel würde es dir bedeuten, dieses nach bisher fünf Podestplätzen endlich mal ein Jahr lang ausfahren zu können?
Die Frage könnte man auch anders stellen. Was würde mir mehr bedeuten – der Gewinn des Weltmeistertitels oder der Sieg am olympischen Rennen?
Und?
Für mich persönlich der Weltmeistertitel – es stehen die besten Fahrer am Start und der Beste gewinnt. Das Coole daran ist: Dieses Ziel habe ich noch nicht erreicht. Das ist mein Antrieb.
Natürlich, in allen Bereichen. Ein Beispiel: Vor etwa zehn Jahren war ein grosser Sprung noch eine Herausforderung für mich. Heute würde ich sagen, dass ich hinsichtlich Fahrtechnik zu den drei Besten im Feld gehöre. Und wieso sollte diese Entwicklung jemals abgeschlossen sein? So ist das auch in anderen Bereichen. Jede Leistung baut auf einer vorherigen Leistung auf – dieser Prozess endet nicht.
Bekommst du auch Unterstützung auf sportpsychologischer Seite?
Schädeldecke auf, Selbstvertrauen reinkippen, fertig – so funktioniert das natürlich nicht. Ich muss mich selber mit dem Thema beschäftigen, die Umsetzung liegt ohnehin an mir. Ich glaube, dass hier jeder seinen eigenen Weg gehen muss, aber es braucht immer mal wieder jemanden, der dir einen Weg weist. Diese Impulse von aussen sind wichtig.
Erleben wir in dieser Saison den besten Mathias Flückiger?
Eine Prognose zu wagen, ist immer schwierig. Aber ich kann sagen, dass ich eine extrem gute Saisonvorbereitung hatte. Mit meinem Krafttrainer Adrian Rothenbühler habe ich beispielsweise im Training einige Anpassungen vorgenommen, die mich sehr zuversichtlich stimmen. Bin ich die beste Version meiner selbst? Ich weiss es nicht. Mein Ziel ist es, besser zu sein als im Jahr davor. Und das ist mir bisher immer gelungen …
Wie viel zusätzlicher Druck lastet auf dir im Wissen, dass es bei den Olympischen Spielen nur zwei Schweizer Startplätze gibt?
Ich sehe das so: Wenn alles normal läuft, gehöre ich zu den Besten der Welt. Ein Stressfaktor sind die limitierten Startplätze keiner, denn ich liebe diese Spannung – das pusht mich eher, als dass es mich ausbremst. Dieses Gefühl, dass ein ganzes Team die Basis für den Erfolg gelegt hat und es am Schluss nur noch an mir liegt, abzuliefern. Aber es ist immer wichtig zu wissen, dass man Resultate oder Erfolg nicht einfach erwarten kann. Darum wird es eine spannende Qualifikationsphase.
In deinem Schrank fehlt das Regenbogentrikot der Elite-Kategorie – wie viel würde es dir bedeuten, dieses nach bisher fünf Podestplätzen endlich mal ein Jahr lang ausfahren zu können?
Die Frage könnte man auch anders stellen. Was würde mir mehr bedeuten – der Gewinn des Weltmeistertitels oder der Sieg am olympischen Rennen?
Und?
Für mich persönlich der Weltmeistertitel – es stehen die besten Fahrer am Start und der Beste gewinnt. Das Coole daran ist: Dieses Ziel habe ich noch nicht erreicht. Das ist mein Antrieb.
Max Sulli
Sein höchstes Ziel? Das Regenbogentrikot des XCO-Weltmeisters würde ihm mehr bedeuten als der Sieg bei den Olympischen Spielen.
Max Sulli
Auch in diesem Jahr hat sich Mathias Flückiger zusammen mit dem Thömus maxon Team im Trainingslager in Stellenbosch/Südafrika den letzten Schliff für die Saison geholt.
Du bist um mindestens eine Gelegenheit geprellt worden, das Regenbogentrikot zu erobern, weil eine Dopingsperre verhängt wurde – zu Unrecht, wie sich später herausstellen sollte. Der Fall ist juristisch noch nicht abgeschlossen. Wo stehen wir heute?
Seit zehn Monaten geht nichts mehr vorwärts. Ich hoffe, dass der Fall bald abgeschlossen wird – für mich, mein Team und auch für den Sport.
Du bist wohl zu unrecht des Dopings bezichtigt worden. Worin lag die grösste Enttäuschung?
Nur wenige sind nach der ausgesprochenen Dopingsperre auf mich zugekommen. Zu Beginn hat mich das enttäuscht. Mittlerweile weiss ich, dass das nichts mit mir zu tun hatte. Es liegt im Naturell der meisten Menschen, Unangenehmem aus dem Weg zu gehen.
Und sonst?
Zu Beginn war es eine Hetzjagd, insbesondere auch in den Kommentaren auf Social Media. Ist das das Spiegelbild der Gesellschaft? Ich denke nicht, das ist nur ein Abbild eines ganz kleinen, aber sehr lauten Teils davon.
Wie haben dich diese belastenden Monate als Mensch verändert?
Ich habe heute viel mehr Freude an kleinen Dingen – ganz bewusst. Eine Silbermedaille an Olympia kann jeder geniessen. Heute kann ich mich auch an vermeintlich Banalem freuen, zum Beispiel, wenn ich daheim ein Regal zusammengebaut habe. Das habe ich gelernt. Und das hat mich auch dazu gebracht, wieder Freude am Leben und am Rennsport zu finden.
Gab es einen Auslöser?
Für mich waren die Schweizer Meisterschaften 2023 ein Schlüsselerlebnis. Damals war ich mental noch nicht so weit. Ich wollte diesen Titel unbedingt holen, weil sich zu diesem Zeitpunkt die Doping-Affäre jährte. Als ich dann den Titel gewonnen hatte, löste das in mir keinerlei Emotionen aus. Das war erschreckend!
Wie hat dich deine Herkunft geprägt – als Mensch und als Athlet?
Meine Eltern hatten immer eine sehr klare Vorstellung dessen, was sie wollten. Sie entsprachen nicht dem damaligen Mainstream – sie beschäftigten sich schon vor 25 Jahren mit Themen wie gesunder Ernährung und Umweltschutz. Sie waren eher vorsichtige Typen – es brauchte bei ihnen neben dem Plan B immer auch noch einen Plan C, D, E … Das sind natürlich Eigenschaften, wie sie im Sport eher hinderlich sind. Ich darf nicht davon ausgehen, dass ich ein Rennen gewinne, nur weil ich gut trainiert habe. Man muss Risiken eingehen. Diese elterliche Prägung musste ich um 180 Grad drehen, um im Sport erfolgreich zu sein. Das hört sich jetzt negativ an. Aber vielleicht war’s ja auch gut so und hat dazu geführt, dass ich immer mit beiden Füssen auf dem Boden geblieben bin. Und es hat mir vielleicht auch geholfen, die schweren Zeiten nach den Doping-Anschuldigungen durchzustehen. «Etwas durchziehen», «was man angefangen hat, bringt man auch zu Ende», «aus wenig viel machen» – das ist die Haltung, die ich von meinen Eltern mitbekommen habe.
Welche Rolle hat dein älterer Bruder Lukas gespielt?
Durch ihn bin ich zum Velofahren gekommen. Er war prägend, auch weil er fast fünf Jahre älter ist als ich. Er war als Rennfahrer schon sehr früh sehr erfolgreich. Er hat das Mountainbiken gelebt und seine Euphorie war ansteckend. Er hat mich für den Sport begeistert.
Seit zehn Monaten geht nichts mehr vorwärts. Ich hoffe, dass der Fall bald abgeschlossen wird – für mich, mein Team und auch für den Sport.
Du bist wohl zu unrecht des Dopings bezichtigt worden. Worin lag die grösste Enttäuschung?
Nur wenige sind nach der ausgesprochenen Dopingsperre auf mich zugekommen. Zu Beginn hat mich das enttäuscht. Mittlerweile weiss ich, dass das nichts mit mir zu tun hatte. Es liegt im Naturell der meisten Menschen, Unangenehmem aus dem Weg zu gehen.
Und sonst?
Zu Beginn war es eine Hetzjagd, insbesondere auch in den Kommentaren auf Social Media. Ist das das Spiegelbild der Gesellschaft? Ich denke nicht, das ist nur ein Abbild eines ganz kleinen, aber sehr lauten Teils davon.
Wie haben dich diese belastenden Monate als Mensch verändert?
Ich habe heute viel mehr Freude an kleinen Dingen – ganz bewusst. Eine Silbermedaille an Olympia kann jeder geniessen. Heute kann ich mich auch an vermeintlich Banalem freuen, zum Beispiel, wenn ich daheim ein Regal zusammengebaut habe. Das habe ich gelernt. Und das hat mich auch dazu gebracht, wieder Freude am Leben und am Rennsport zu finden.
Gab es einen Auslöser?
Für mich waren die Schweizer Meisterschaften 2023 ein Schlüsselerlebnis. Damals war ich mental noch nicht so weit. Ich wollte diesen Titel unbedingt holen, weil sich zu diesem Zeitpunkt die Doping-Affäre jährte. Als ich dann den Titel gewonnen hatte, löste das in mir keinerlei Emotionen aus. Das war erschreckend!
Wie hat dich deine Herkunft geprägt – als Mensch und als Athlet?
Meine Eltern hatten immer eine sehr klare Vorstellung dessen, was sie wollten. Sie entsprachen nicht dem damaligen Mainstream – sie beschäftigten sich schon vor 25 Jahren mit Themen wie gesunder Ernährung und Umweltschutz. Sie waren eher vorsichtige Typen – es brauchte bei ihnen neben dem Plan B immer auch noch einen Plan C, D, E … Das sind natürlich Eigenschaften, wie sie im Sport eher hinderlich sind. Ich darf nicht davon ausgehen, dass ich ein Rennen gewinne, nur weil ich gut trainiert habe. Man muss Risiken eingehen. Diese elterliche Prägung musste ich um 180 Grad drehen, um im Sport erfolgreich zu sein. Das hört sich jetzt negativ an. Aber vielleicht war’s ja auch gut so und hat dazu geführt, dass ich immer mit beiden Füssen auf dem Boden geblieben bin. Und es hat mir vielleicht auch geholfen, die schweren Zeiten nach den Doping-Anschuldigungen durchzustehen. «Etwas durchziehen», «was man angefangen hat, bringt man auch zu Ende», «aus wenig viel machen» – das ist die Haltung, die ich von meinen Eltern mitbekommen habe.
Welche Rolle hat dein älterer Bruder Lukas gespielt?
Durch ihn bin ich zum Velofahren gekommen. Er war prägend, auch weil er fast fünf Jahre älter ist als ich. Er war als Rennfahrer schon sehr früh sehr erfolgreich. Er hat das Mountainbiken gelebt und seine Euphorie war ansteckend. Er hat mich für den Sport begeistert.
Wie schaffst du es am besten, abzuschalten und zu regenerieren?
Das sind keine bestimmte Aktionen oder bewussten Entscheidungen – das liegt mir eher nicht. Es sind eher Situationen, in denen ich gar nichts anderes machen kann. Sehr gut funktioniert das beispielsweise beim Autofahren oder im Flugzeug. Dann kann ich super abschalten und in Gedanken versinken. Deshalb liebe ich Mountainbikerennen, nach denen ich noch eine längere Heimfahrt habe. Ein Party nach einem Sieg ist natürlich mega cool. Wenn man allerdings ein Rennen nochmals Revue passieren lassen und all die Emotionen nochmals durchleben will, braucht es die Zeit allein. Genau solche Momente sind die grösste Bereicherung, wenn man nach langer Vorbereitung und einem erfolgreichen Rennen den Moment danach geniessen kann. Und sie sind auch ein Antrieb dafür, all den Aufwand zu betreiben.
Welche Eigenschaft hättest du gerne?
Ich würde gerne ein Instrument spielen können. Musik hat einen sehr grossen Stellenwert bei mir. Ich kann damit auch meine Emotionen steuern.
Womit pushst du dich und wie holst du dich herunter?
Ich liebe die 80er-Jahre – die Musik von damals empfinde ich als emotionaler als die Musik von heute.
Gibt es einen Lieblingssong?
Nein. Jeder Tag und jedes Rennen ist einzigartig – und ich verbinde Songs immer mit bestimmten Momenten. Ich habe beispielsweise diese Playlist mit Lieblingssongs, die ich seit bald zehn Jahren erweitere. Und ich weiss bei fast jedem Song noch, zu welcher Zeit das war und zu welchem Moment ich den Song geliked habe. Ich weiss beispielsweise noch sehr gut, wie ich nach dem Gewinn des Weltcup-Rennens in Albstadt im Jahr 2019 auf der Heimfahrt den legendären Song Purple Rain von Prince gehört habe. Und jedes Mal, wenn ich diesen Song wieder höre, bringt mich das zurück zu diesem Moment. Es mag schräg klingen – wenn ein Song etwas in mir auslöst, kann ich ihn problemlos 100 Mal hintereinander hören und voll abtauchen. Ohne Musik könnte ich meine Emotionen nicht ausleben.
Worin möchtest du Vorbild sein?
Werte wie Offenheit und Ehrlichkeit sind mir extrem wichtig. Lieber mal ein Thema ganz direkt ansprechen, auch wenn’s mal unangenehm ist. Und ich möchte Vorbild darin sein, Emotionen zu zeigen – am liebsten natürlich positive, aber auch negative sollte man nicht verstecken.
Welche Ziele bleiben?
Mein Ziel ist es, glücklich zu sein. Und wenn ich glücklich bin, das auch bewusst zu realisieren. Logisch wäre es schön und wünschenswert, Olympiasieger zu sein – aber welche Gefühle würde das auslösen? Ich weiss es nicht. Als Sportler verfolgst du nicht primär das Ziel, Rennen zu gewinnen – man tut das für die Gefühle, die in einem ausgelöst werden: Glück oder Zufriedenheit zum Beispiel.
Das sind keine bestimmte Aktionen oder bewussten Entscheidungen – das liegt mir eher nicht. Es sind eher Situationen, in denen ich gar nichts anderes machen kann. Sehr gut funktioniert das beispielsweise beim Autofahren oder im Flugzeug. Dann kann ich super abschalten und in Gedanken versinken. Deshalb liebe ich Mountainbikerennen, nach denen ich noch eine längere Heimfahrt habe. Ein Party nach einem Sieg ist natürlich mega cool. Wenn man allerdings ein Rennen nochmals Revue passieren lassen und all die Emotionen nochmals durchleben will, braucht es die Zeit allein. Genau solche Momente sind die grösste Bereicherung, wenn man nach langer Vorbereitung und einem erfolgreichen Rennen den Moment danach geniessen kann. Und sie sind auch ein Antrieb dafür, all den Aufwand zu betreiben.
Welche Eigenschaft hättest du gerne?
Ich würde gerne ein Instrument spielen können. Musik hat einen sehr grossen Stellenwert bei mir. Ich kann damit auch meine Emotionen steuern.
Womit pushst du dich und wie holst du dich herunter?
Ich liebe die 80er-Jahre – die Musik von damals empfinde ich als emotionaler als die Musik von heute.
Gibt es einen Lieblingssong?
Nein. Jeder Tag und jedes Rennen ist einzigartig – und ich verbinde Songs immer mit bestimmten Momenten. Ich habe beispielsweise diese Playlist mit Lieblingssongs, die ich seit bald zehn Jahren erweitere. Und ich weiss bei fast jedem Song noch, zu welcher Zeit das war und zu welchem Moment ich den Song geliked habe. Ich weiss beispielsweise noch sehr gut, wie ich nach dem Gewinn des Weltcup-Rennens in Albstadt im Jahr 2019 auf der Heimfahrt den legendären Song Purple Rain von Prince gehört habe. Und jedes Mal, wenn ich diesen Song wieder höre, bringt mich das zurück zu diesem Moment. Es mag schräg klingen – wenn ein Song etwas in mir auslöst, kann ich ihn problemlos 100 Mal hintereinander hören und voll abtauchen. Ohne Musik könnte ich meine Emotionen nicht ausleben.
Worin möchtest du Vorbild sein?
Werte wie Offenheit und Ehrlichkeit sind mir extrem wichtig. Lieber mal ein Thema ganz direkt ansprechen, auch wenn’s mal unangenehm ist. Und ich möchte Vorbild darin sein, Emotionen zu zeigen – am liebsten natürlich positive, aber auch negative sollte man nicht verstecken.
Welche Ziele bleiben?
Mein Ziel ist es, glücklich zu sein. Und wenn ich glücklich bin, das auch bewusst zu realisieren. Logisch wäre es schön und wünschenswert, Olympiasieger zu sein – aber welche Gefühle würde das auslösen? Ich weiss es nicht. Als Sportler verfolgst du nicht primär das Ziel, Rennen zu gewinnen – man tut das für die Gefühle, die in einem ausgelöst werden: Glück oder Zufriedenheit zum Beispiel.
Max Sulli
Teamkollegen wie Luke Wiedmann profitieren von der Erfahrung des Team-Leaders.
In Short
Mein Glücksbringer …
Wenn es etwas zu feiern gibt, dann …
Mit diesem Song pushe ich mich …
Darauf kann ich nicht verzichten …
Das ist mein «Happy Place» …
Das geht gar nicht …
Darüber rege ich mich fürchterlich auf …
Welche Ziele bleiben?
Dann ist Schluss …
- ist meine Partnerin Lisa. Es war ja schon ein Glück, sie zu finden ... ich hoffe, sie liest diesen Artikel auch. heheh
Wenn es etwas zu feiern gibt, dann …
- sollte man die Arbeit mal kurz niederlegen und feiern. Denn eigentlich ist «das Feiern» doch ein Teil des Antriebes, um etwas überhaupt zu machen. Bekommt resp. macht man das nie, verliert man mit der Zeit den Sinn, etwas anzugehen.
Mit diesem Song pushe ich mich …
- Das ist von Zeit zu Zeit ein anderer. Heute ist es «No more tears» von Ozzy Osbourne, cooler Song.
Darauf kann ich nicht verzichten …
- Auf eine Challenge. Oder anders gesagt: Adrenalin.
Das ist mein «Happy Place» …
- Da gibt es viele. Aber sicherlich mein Haus. Ansonsten würde ich ja am falschen Ort wohnen.
Das geht gar nicht …
- Lügen, Feigheit und zu viel Stolz. Wären diese Charaktereigenschaften bei einigen Menschen etwas weniger ausgeprägt, wären viele Probleme lösbar.
Darüber rege ich mich fürchterlich auf …
- Über Leute, die sich aufregen
Welche Ziele bleiben?
- Glücklich zu bleiben
Dann ist Schluss …
- Wenn etwas Neues beginnt